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Mufikalifche Inftrumente.
Oefterreich
Ungarn . .
Deutfehes Reich
Frankreich
England
Rufsland
Belgien .
Holland
Schweiz
Schweden
Dänemark
Italien .
Spanien
Amerika
Flügel
. 86
35
11
4
i o
1
2
3
i
4
Pianinos Tafelpianos
13
92 2
23 —
164 164 5
Der ftatiftifche Vergleich mit den beiden letzten Weltausftellungen lieferte
folgendes Refultat:
Die Londoner brachte 1862 Die Parifer 1867
Flügel ... 67 Flügel ... 76
Pianinos . .150 Pianinos . . 152
Tafelpianos. 12 Tafelpianos. 10
Es geht aus diefem hervor, dafs Flügel und Pianino in die Bedürfniffe
unferer Zeit weit mehr als damals einfchlagen, das Tafelpiano dagegen allmälig
gänzlich verfchwinden dürfte.
Streichinftrumente.
Unter den im Orchefter verwendeten Inftrumenten nimmt das Streich
quartett den Vorrang ein. Es ift noch heutigen Tags der vornehmfte Träger des
orcheftralen Effektes, namentlich in den Satzformen der claffifchen Mufik, trotz
dem dafs fich heute die Blasinftrumente im Vergleich mit der Zeit vor Beethoven
unverhältnifsmäfsig in den Vordergrund gedrängt haben. In dem Streichquartette
wiederum dominirt die Geige und das Cello; ebenfo fpielen fie beide im Concert-
faale eine hervorragende Rolle und bieten noch heutigen Tags der Wiffenfchaft ein
intereffantes Problem, denn es ift diefer noch nicht gelungen, eine erfchöpfencle
Theorie der Schwingungsverhältniffe der Saiten beim Spielen aufzuftellen. Die
Geige mit ihrer Familie darf fich ferner eines alten Gefchlechtes rühmen, das fich
bis in unfere Zeit in Form und Wefen vornehm intadl erhalten hat, während Piano,
Orgel und die meiden übrigen Inftrumente grofse Wandlungen durchmachen
mufsten. Ob man nun freilich zu ihren Ahnen jene alten, mandolinartigen, mit
einem Bogen geftrichenen Ton-Werkzeuge zählen darf, welche die orientalifchen
Abtheilungen uns in mannigfacher Geftalt vorführen, oder ob die Fidel Volker’s
im Nibelungenlied, die Vidula Ottfried’s in deffen Evangelien Harmonie, das
Robec des Mittelalters wirkliche Familienähnlichkeit mit ihr aufweifen, laffen wir
dahingeftellt; im XIV. Jahrhunderte wenigftens finden fich Spuren von ihrer
Exiftenz in einer Form vor, welche die Grundzüge der heutigen fchon deutlich
verräth. So befand fich in einer Nifche des gothifchen Portals der Capelle
St. Julien des Menetriers in Paris eine Statue, darftellend einen Mann fpielend auf
einer Violine, welche an Geftalt und Gröfse den jetzigen fehl* nahe kommt, fogai
A-förmige Schall-Löcher hat. Im Anfang cles XVI. Jahrhundertes finden wir endlich
diefes Inftrument der Form und dem Charakter nach auf feiner letzten Entwick-
lungsftufe, welche es feitdem nie überfchritten hat.
Wir finden diefe Thatfache in der öfterreichifchen Abtheilung an zwei der
artigen alten Inftrumenten beftätigt, welche Herr Schmidt unter feinen eigenen