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Volltext: Musikalische Instrumente (Gruppe XV), officieller Ausstellungs-Bericht

iUufikaliiche Inftrumente. 
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Turin: eine Violine; Praga Eugenio in Genua: Violine, Viola, Violoncell; 
Ravenna Cav. Gio. BattiftainGanua: Violine ; Soccol Pius in Genua: Violine, 
Viola, Violoncello; Antoniziati Cajetan in Mailand: Violinen nach Amati 
und Guarneri; Cattignoli Jofef in Mailand: Violine mit Bogen; Manzoni 
Lorenz in Mailand: Violine mit Bogen; Degani Eugen in Montagnana (Padua); 
Cardi Ludwig in Verona: Violinen, Viola, Violoncell; Luppi Johann in 
Mantua: Violine, angeblich von Guarneri, reftaurirt von Thomas Baleftrieri 
aus Cremona in Mantua; S gar bi Jofef in Finale (Modena): Contrabafs, Violon 
cell, Viola und Violinen; Leper Dominik in Rom: grofse Violine; Trojani 
Franz in Rom: eine Violine zu 200 Lire; Petroni Anton inJRom: Violine von 
Ebenholz; Filippi comm. Philipp: Violoncell, Viola, Violinen. 
Blasinftrumente. 
Holz-Blasinftrumente. 
Zu den fchwierigften und zugleich undankbarften Ton-Werkzeugen gehören 
die Blasinftrumente. Obgleich fie an Klangfülle, an Farbenreichthum ihres Ton 
wefens die Streich- und Tafteninftrumente bei Weitem übertreffen, fo find fie 
doch an Ausdrucksfähigkeit unendlich befchränkter und bieten dem ausübenden 
Künftler in Folge ihres Organismus weit gröfsere Schwierigkeiten. Sie haben 
überdiefs das Schickfal, dafs fie mit der Entwicklung der Mufik nicht in gleichem 
Schritt bleiben, fich mit einem Wort nicht nach einem beftimmten Syftem vervoll 
kommnen konnten. Diefs rührt zum Theil von der Stellung her, die fie imOrchefter 
einnahmen, fo lange diefes feine ganze Schwerkraft vorwiegend auf das Streich 
quartett legte. Die Componiften benützten fie damals hauptfächlich zu harmoni- 
fchen Füllungen, in befonderen Fällen auch zu gewiffen charakteriftifchen Effekten 
und vermieden nach Kräften, ihnen etwas zuzumuthen, was ihrLeiftungsvermögen 
hätte auf eine bedenkliche Probe ftellen können. Es ift bekannt, welche Klippen 
Mozart zu umgehen hatte, als er feinen berühmten Pofaunenfatz für den fteinernen 
Gaft im „Don Juan“ fehrieb, und noch heutigen Tags bildet die ebenfalls berühmte 
Hornfanfare im Scherzo der „Eroica“ eine Aufgabe, welche unfere Horniften 
trotz ihrer Gefchicklichkeit und der vervollkommnetenInftrumente nicht im Stande 
find, mit Sicherheit zu löfen. Im Ganzen und Grofsen kann man fagen, dafs die 
Intentionen der grofsen, fchaffenden Künftler an diefer Gattung von Ton-Werkzeugen 
von jeher den gröfsten Widerftand gefunden haben, und zwar aus dem Grunde, 
weil diefelben den Bedürfniffen der fortfehreitenden Kunft ftets nach zeitweiligem 
Vermögen angepafst wurden. 
Die Hinderniffe, welche der Vervollkommnung der Blasinftrumente fo lange 
fich in den Weg gelegt haben, entfpringen nun fchon aus deren Materiale wie 
Form. Es ift doch jedenfalls weit fchwerer, eine Röhre von Holz oder von Metall 
dem mufikalifchen Ausdrucke völlig dienftbar zu machen, als ein Streich- oder 
Tafteninftrument. Eine Röhre von einer beftimmten Länge gibt beim Anblafen 
nur eine geringe Anzahl von Tönen, eine Erweiterung der Scala ift nur zu ermög 
lichen, wenn die Röhre durch Bohrung von Löchern getheilt wird. Ferner bedingt 
die künftlerifche Manipulation mit einem Rohrinftrumente gewiffe künftliche Vor 
richtungen, wie Klappen und Ventile an demfelben, ohne welche man den Ton 
nicht gehörig beherrfchen könnte. So ift nun auf dem Wege fucceffiver Zufätze 
und zweckmäfsiger Erweiterungen jener complicirte Mechanismus herangewachfen, 
welcher einen vollen und geübten Künftler fordert und zugleich diefe Gattung von 
Inftrumenten vor dem Dilettantismus fchützt; in der That haben nur fehr wenig 
Arten derfelben aufser denKreifen der Künftler einige Verbreitung gefunden. 
Die Blasinftrumente zerfallen nach ihrem Material in zwei Hauptclaffen, 
die einander mit einem felbftftändigen Charakter gegenüberftehen, nämlich die
	        
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