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grössere Einförmigkeit zeigt nur das ungarische Tiefland, aber
auch dieses ist bei weitem nicht so langweilig eintönig, als allge
mein geglaubt wird.
Wenn man das ganze Gebiet in 100 Theile theilt, so entfal
len hievon beiläufig 32 Theile auf das Tieflland, 30 auf das höhere
Gebirge, 20 auf das Mittelgebirge und 18 auf das Hügelland.
Das gebirgige Gebiet beträgt in Ungarn beiläufig 1150Q Meilen,
dessen durchschnittliche Höhe auf ungefähr 2500 Fuss anzuschla
gen ist. Von dem Gebiete auf der rechten Seite der Donau gehö
ren höchstens 80 □ Meilen den Gebirgen an, deren Mittelhöhe
sich auf kaum 1,400 Fuss erbebt, die durchschnittliche Höhe des
wellenförmigen Hügellandes kann mit 500 Fuss angenommen
werden. In Siebenbürgen dehnt sich das Gebirgsland auf circa
400 □ Meilen aus, dessen durchschnittliche Höhe nahezu 3500
Fuss erreicht.
4. Hydrografische Verhältnisse.
Der grösste Theil der Länder der ungarischen Krone ist
reich an Quellen, sowie an kleineren und grösseren Flüssen,
hauptsächlich in ihren gebirgigeren Gegenden. In einigen Kalk
gebirgen sind indessen weniger Quellen und Bäche, und selbst die
vorhandenen verschwinden oftmals wieder unter die Oberfläche
der Erde. Derartig verschwindende Bäche kommen namentlich
in der tornaer Gebirgsgruppe, sowie im südlichen Theile Croa-
tiens (in der Militärgränze) im VellebitundKapella-Gebirge häu
figer vor. Auch in den nordöstlichen Ausläufern des Vertes-Gebir-
ges, namentlich in den Ofner Bergen gibt es wenige Quellen
und keinen einzigen beständigen Bach. Umso häufiger sind am
westlichen und östlichen Fuss desselben in der Umgegend von
Ofen und Totis die heissen Quellen.
Auch einige Trachit-Gebirge haben Mangel an Quellen uud
Bächen, wie z. B. das Mätra-Gebirge. Verhältnissmässig wenige
Flüsse sind auf dem ganzen Gebiete diesseits der Donau; die
dortigen Gewässer vereinigen sich mit der Raab und dem Platten
see ; dieser Fluss wendet sich nach Überschreitung der Landes-
gränze gegen Nordosten und behält diese Richtung bis Raab bei,
wo derselbe in die Donau mündet. Die überflüssigen Wässer des
Plattensees werden durch den Siö in den Särviz geführt, welcher
vom Vertes-Gebirge kommend in südöstlicher Richtung der Do
nau zuströmt. Zwischen der Särviz, dem Plattensee und der Drau