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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

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GR. XVII. MARINEWESEN. 
I Fahrzeuge der Stapelstädte 
» » übrigen Städte und 
Flecken 
» die Landleuten gehören 
Summa 
Die kleinsten Fahrzeuge, die hierbei in 
Rechnung gekommen sind, messen 10 Tons. 
Die Besatzung auf allen diesen 3,495 
Fahrzeugen, bei denen die Dampfer eben 
falls in Rechnung genommen sind, wird 
mit Einschluss der Befehlshaber auf 23,000 
Mann geschätzt. 
In demselben Jahre (1816), da man 
in Paris die ersten Versuche mit der Dampf 
bootfahrt machte, oder 3 Jahre später als 
das erste Dampfboot die Themse pflügte, 
wurden auch in Schweden auf dem Mälar- 
see ähnliche Versuche angestellt mit einem 
kleinen, nur 32 Fuss (9'5 m ) langen Boote; 
die eigentliche Geschichte der Dampfboot 
fahrten aber beginnt in Schweden mit der 
Reise der Amphitrite von Stockholm nach 
Vesteras im Sommer 1818. Die eigenthüm- 
liche Beschaffenheit Schwedens enthält eine 
kräftige Mahnung, das neue Communica- 
tionsmittel nicht unbenutzt zu lassen. Die 
Zunahme auf diesem Gebiete ist auch in 
der That sowohl gross als schnell gewesen, 
besonders nachdem der Göta Kanal (Sept. 
1832) in seiner ganzen Länge dem Be 
triebe eröffnet worden war. Per Theil 
der Dampferflotte, welcher Privatpersonen 
gehört, betrug i. J. 
1830 10 
1840 50 mit 1,954 Pfdkr. 
1850 67 » 2,939 » 
1860 203 » 9,332 » 
1870 388 » 11,626 » 
Wie man aus dieser Uebersicht ersieht, 
hat in dem letzten Decennium die Zunahme 
der Maschinenstärke nicht der Zunahme in 
der Anzahl der Dampfer entsprochen. Dies 
erklärt sich aus der grossen Anzahl kleiner 
Dampfer mit weniger als 10 Pfdkr., mit 
denen die Zahl derselben vermehrt worden 
ist. I. J. 1860 zählte man von solchen 
nur 26, aber 10 Jahre später 112 mit 
zusammen 577 Pfdkr. und also im Durch 
schnitt nur wenig über 5 Pfdkr. für jeden 
derselben. Diese grosse Anzahl von kleinen 
Booten, zu denen man noch 26 mit je 10 
Pfdkr. legen könnte, ist etwas ganz Eigen- 
thümliches für Schweden oder, vielleicht 
richtiger gesagt, für Stockholm, wo die 
meisten derselben in dem wasserreichen 
Gebiete dieser Stadt in allen Richtungen 
umherschwärmen und ein bequemes und 
billiges Communicationsmittel abgeben. Die 
vielen Dampfer, welche den Personentrafik 
längs den Meeresküsten des Landes sowie 
die Verbindung mit dem Auslande unter 
halten, haben gewöhnlich eine Maschinen 
stärke von etwa 100 Pfdkr. und zeichnen 
sich sämmtlich aus durch ihre geschmack 
vollen Formen und ihre elegante Einrich 
tung; sie sind in schwedischen Maschinen 
werkstätten von schwedischem Eisen erbaut 
und haben bisweilen Gelegenheit gehabt, 
Erstaunen weckende Proben von ihrem 
vortrefflichen Material und ihrer guten Con- 
struction abzugeben. 
Den Handel betreffend, welcher mit der 
privaten schwedischen Segel- und Dampf 
flotte betrieben wird, s. oben S. 25 ff. 
Kriegsflotte. 
Die ersten für den Kriegsgebrauch be 
stimmten Dampfschiffe waren die Räder 
dampfer Oden und Gylfe, welche i. J. 
1835 erbaut wurden, und einige Jahre 
später, 1840, erhielt die schwedische Flotte 
einen grösseren armirten Dampfer, die Rä- 
dercorvette Thor, mit einer Maschine von 
200 nominellen Pfdkr., gebaut in der me 
chanischen Werkstätte zu Motala. Unser 
erstes Kriegsfahrzeug mit Propeller, dessen 
Maschinerie unter der Wasserlinie liegt, ist 
die Corvette Gefle, welche i. J. 1848 erbaut 
wurde und eine Maschinerie mit 300 no 
minellen Pfdkr. erhielt. Auch diese wurde 
in Motala erbaut, woselbst auch unser erstes 
bepanzertes Kriegsfahrzeug, der Monitor- 
John Ericsson, mit einer Tragfähigkeit von 
1,500 Tons und versehen mit einer Pro 
pellermaschinerie von 150 nominellen Pfdkr., 
i J. 1865 erbaut worden ist. 
Die der schwedischen Seevertheidigung 
angehörenden Fahrzeuge sind in dem fol 
genden Verzeichnisse enthalten: 
Anzahl. 
Tragfähig 
keit. Tons. 
1,154 
274 
2,067 
207,500 
23,600 
138,800 
3,495 
360,000
	        
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