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riummer 10 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 149 
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°ß\$. 6, Watteau. Retour de Chasse.; 
„Jagdbücher und Bilder“, 5. 146. 
plat3“ (worauf heute das neue Rathaus 
steht) die andern Vorstädte, sowie die so 
genannte „Innere Stadt“ non der Josefstadt 
wie mit einer chinesischen lllauer ab. Um 
das Publikum zum Besuche des Josefstädter 
Theaters zu animieren, enthielten die Theater 
zettel der damaligen Zeit heute sehr heiter 
wirkende Bemerkungen. Ein in meiner 
Sammlung befindlicher Theaterzettel oom 
10. Dezember 1824 („friedolin“ oder „Der 
Gang nach dem Eisenhammer“, Schauspiel 
non Holbein) kündigt beispielsweise an: 
„mit hoher Bewilligung ist zur Bequemlich 
keit des oerehrten Publikums der Weg, der 
oom franzensthor über das Glacis bis zur 
Kaiserstrafjen führt, mit „Taternen“ 
beleuchtet worden.“ 
Huf dem Zettel oom 9. februar 1823 
steht: „Es wird dem geehrten Publikum zu 
wissen gemacht, dafj oon dem Reuen Thor 
an bis in die Kaiserstrassen der Weg für 
die fuljgeher gebahnt worden ist.“ Der oben 
erwähnte Direktor Hensler leitete eine Zeit 
lang auch das Kärntnertortheater (der 
früheren k. k. Hofoper) gleichzeitig mit dem 
Theater in der Josefstadt, für beide Theater 
wurde nur „ein Zettel“ ausgegeben (sowie 
es in den fünfziger Jahren und darüber 
hinaus im Burg- und Kärntnertortheater 
Brauch war), welche Titel und Bese^ung 
beider Vorstellungen enthielten. Ein solcher, 
meiner Sammlung angehörender Doppelzettel, 
der oom „10. July 1825“, kündigt am 
Schlüsse folgendes an: 
„£s hat sich am 5. d. 111. ein kleines, 
schwarzes Schooshündchen mit einem Seidenband, 
mit Stahlperlen gestickt, aus einer tage uerlaufen. 
Derjenige, welcher dieses Hündchen gefunden, wird 
ersucht, dasselbe gegen Zusicherung einer Rekom- 
pense der Theater-Direktion (I) zu überbringen.“ 
Eine Hoftheater-Direktian, welche sich 
mit derlei Dingen befafjt, ist beinahe so 
merkwürdig, wie das nachfolgende Gedicht, 
das ich auch besitje und mit welchem die heutigen „Ent 
hüllungen“ geschlossen seien. 
„Unterthäniger Wunsch zum neuen Jahre, den schätj- 
baren Bewohnern dieser Kaiserstadt, gewidmet oon den 
Zettelfrägern der k. k. Kunstfeuermerke im Prater. 
nichts als ein feuermerk ist unser teben, 
flbbrennen sall’s der Tugend und der Cieb zu ehr; 
Raketenfeuer aber ist ein Bild oom nienschenstreben 
Erglänzt’s am hellsten — ach dann roährt’s nicht lange mehr! 
Und die Jahr' — die sind beim Seuerroerk des Cebens 
Die fronten, die uns öott gestellt; 
Weh dem! der seine abbrennt ganz oergebens 
Der hat den Zweck des Ganzen schwer oerfehlf! 
Weh dein! der nicht für Tugend und für Ulcnschenliebe 
Zu Ehren jede neue fronte brennt, 
Denn kamt die Kanonad’ des ewigen Gerichts 
Dann ist zu spät fllord Element! 
Drum wünschen Gönner Euch, mir all’ zusammen, 
nur frohsinn, Wohlsein und die beste Glückesgab! 
lllit ungetrübter Heiterkeit in hellen flammen 
Brenn sich die front’ des neuen Jahres ab! 
Ihre Diener und dankbar ergebensten 
Zettelträger.“ 
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Ein flutographenfabrikant uor fünfzig Jahren. 
Schillersche Handschriften waren stets selten, eifrig gesucht 
und deshalb hoch im Preise. Selbst im Besitje des meimarischen 
fürstenhauses und in der graßherzoglichen Bibliothek zu Weimar 
befindet sich nur weniges daoon. Umso größer war die Ver 
wunderung der Sammler, als zu Beginn der fünfziger Jahre des 
uorigen Jahrhunderts Urhandschriften Schillers plößlich in außer 
ordentlicher menge auftauchfen und zum Verkaufe ausgeboten 
wurden. Daß sich darunter die ITtanuskripte gerade der brühm- 
tesfen Gedichte fanden, mußte oon uornherein Verdacht erwecken, 
Ein Kenner Schillerscher Autogramme, der Papierhändler W. 
Künzel in Heilbronn, der damals gerade den Briefwechsel Schillers 
mit dem flppellationsgerichtsrat Körner erworben hatte, ging in
	        
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