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Internationale 5amm 1 er-Zeitung. 
Rümmer 13 
Worten nur das fine zu erkennen, dafj sie jetjt ausnahms 
los dem fat-ha, dem alluerbreiteten mohammedanischen 
Glaubensbekenntnisse entnommen sind. Der Zauberer bringt 
die Worte — natürlich für Geld, einen Thaler und mehr 
— auf gut Glück zu Papier, das dann in den ermähnten 
Silberkapseln oerschlossen roird. Jch halte die Inschriften 
Ihrer fundstücke für ebensolche, eines jeden zusammen 
hängenden Sinnes entbehrende Zaubermorte oder -buch- 
staben, die oielleicht den Träger des Amulettes der fig. 1 
unoermundbar machen sollten. 
Auf den orientalischen Ursprung des Brauchfumes, 
das mir die fundstücke aus der Donau anzeigen, meist 
mir uor allem das Tierbild auf der Vorderseite des kreis 
runden Stückes hin. Cs trägt einen Taten, der genau die 
ITlumienform der Osirisleiche auf den altegypfischen Denk 
mälern hat. In unseren Cändern hatten die Särge nie 
mals JAumienform, roie im alten Cgypten. Sollte das Tier 
nicht ein Abkömmling der Hunde sein, roelche das Reich 
des Osiris bemachten und deren Rachkomme ja auch der 
antike Höllenhund mar, der noch Dante in seinem ersten 
Gesänge (49—60) in Gestalt einer Wölfin, 
„Die mit allen füsten, 
Beladen schien in ihrer lAagerkeit, 
Und oiele schon getrieben ins Verderben“ 
Zurücktrieb 
„In den Bereich der finsternis.“ 
(B. Carneri’s Übersetzung S. 4—5.) 
Der Höllenhund trüge dann einen toten feind, oder 
einen feind, dem man wenigstens den Tod an den Hals 
wünscht, zur Hölle, wohin auch der Kopf des Tieres ge 
richtet ist. Die Rückseite des Zauberamulettes mit den 
gezückten Schwertern in den Händen der gepanzerten 
illänner, würde dann den Kampf mit diesem feinde dar 
stellen. Und dann noch die figur mit dem Schwerte u d 
dem merkwürdig geformten Kreuzstabe auf der Vorder 
seite des ersten Bildes. Sollte ich ihr nicht schon auf alt 
christlichen, wahrscheinlich koptischen Heiligenbildern be 
gegnet sein? Die kreuzweise Schraffierung auf der Kehr 
seite dieses Herzfarm-Amulettes kehrt auf meinem kleinen 
egyptischen fisch-Amulette wieder. Aber das ist doch 
wohl nur Zufall, denn hier deutet sie offenbar nur die 
fischschuppen an. 
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Japanische Familienzeichen. 
Alles, was mit Japan, der neuentsfändelien Großmacht, in 
Beziehung steht, ist für den Europäer, roie er nun immer über 
das ferne Inseluolk denken mag, interessant geworden und so 
dürfte auch ein Werk willkommen sein, das uns die Kenntnis 
der japanischen familienzeichen oermittelt. („Ein japanisches 
Wappenbuch „Aihon lllochon“. Ein Handbuch für Kunsfgeroerbe- 
treibende und Sammler uon Hugo öerard Strähl, Ehrenmitglied 
des „Collegia Araldico“ in Rom etc. XIII Tafeln in Schwarz und 
Buntdruck nebst 692 Text-Illustrationen, Preis K 30 =- 111k. 25. 
Verlag uon Anton Schroll & Co., Wien I). 
Das familienzeichen war und ist auch heute noch in Japan 
das beliebteste Zienniftel und findet sich auf allen Gegenständen, 
die man sich nur denken kann, nur roird es uon dem auf diesem 
Sig. 13. 
fifl. 14. 15. 
Gebiete noch ziemlich unorientierten Europäer zumeist gar nicht 
als solches erkannt, sondern als ein rein ornamentales oder auch 
naturalistisches Zierstück ohne jede weitere Bedeutung angesehen. 
Dafj dieses allerdings oft sehr prinütiu gestaltete, unseren Schutj- 
marken nicht unähnliche Gebilde auch etwas über die Entstehung, 
den ehemaligen Besitzer des Objektes usro. erzählen konnte, wird 
uon den wenigsten geahnt. 
Die den familienzeichen beigegebene japanische Blasonierung 
nebst deren Übersetzung, soweit die zur Verfügung gestandenen 
Hilfsmittel dies ermöglichten, macht das Werk auch für unsere 
Wappenkundigen sehr interessant. Cs zeigt sich eine fremde 
Welt uon formen und Ausdrücken, aber mit überraschend nielen 
Punkten, in denen sich der Osten mit dem Westen berührt und 
ein Stückchen Wegs Hand in Hand miteinander geht. 
Dem kunstgewerblichen Zeichner bietet dieses „llihon mochon“ 
(sprich: montscho), zu deutsch: „Japanisches Wappenbuch“, oder 
genauer: „Wappenheft“, eine fülle uon oft wirklich reizenden 
und eleganten Iftotiuen, die sich besonders jetjt, bei der gegen 
wärtigen Stilrichtung oorteilhaft uerwenden lassen. So findet denn 
jeder in dem Buche etwas, das er für seine Zwecke uerwerten kann. 
lllit welch einfachen mitfein der japanische Zeichner zu 
wirken und roie er oft ein recht primifiues tllotio zu oarriieren 
oersteht, ersieht man erst bei dem Durchblättern dieser Wappen 
proben, wo sich ein Zeichen an das andere reiht und einen Übcr- 
fig. 16. 
Cbisu, der Golf der Hahrung. 
blick über diese seltsame formenroelt ermöglicht. Trotjdem der 
japanische Künstler auf Eicht und Schatten, ja sogar auf die färbe 
uerzichtet, roeifj er immer eine mirkungsuolle, dem Gedächtnisse 
leicht sich einprägende form zu schaffen, und man sollte es kaum 
für möglich halten, dafj mit derartigen einfachen Konturgebilden 
oiele Tausende uon uerschiedenen familienzeichen konstruiert 
werden konnten. 
Einige Beispiele mögen diese Warfe illustrieren: 
fig. 13 ist das Wappen des Cxkuge Hirohashi ITlajamitsu, 
eines funktionärs am Hofe des JTlikada, der anläßlich der Tteus.chaf- 
fung des Adels in den Grafenstand erhoben wurde. 
fig. 14 gibt das familienzeichen des Uesugi, Dannyo zu 
üonezaroa, wieder. Llesugi entstammt einem alten Geschlecht, das 
schon im 14. Jahrhundert bekannt war. Bei der fteuinszenierung 
i des Adels wurde er zum Vicomte ernannt. Das Ilion (Wappen-
	        
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