MAK
Seite 236 
riummer 15 
Internationale Sammler-Zeitung. 
gehend in der Weise ausstatten, daß unter entsprechender Ver 
größerung der Umrahmung nach oben und unten in der mitte des 
oberen Randes der marken die Jahreszahl 18.0, in der lltitte des 
unteren Randes die Jahreszahl 1910 angebracht mild und die 
dadurch entstandenen oier Ecken der Ornamentik der marken ent 
sprechend dekoratiu ausgestattef werden. Die marken werden zum 
erstenmal am IS. August dieses Jahres ausgegeben werden; der 
Verkauf erfolgtauch an den darauffolgenden Tagen bis zum flu f- 
brauch der in beschränkter Anzahl aufgelegten marken. Die 
lllarken zu 5, 10 und 25 Heller werden bei allen Postämtern, die 
Iflarken zu 1, 2, 5, 6, 12, 20,50, 55, 50, 60 Heller und I Krone bei 
allen flrarialpostämtern und die lllarken zu 2, 5 und 10 Kronen 
bei den Hauptpostämtern in den Landeshauptstädten erhältlich 
sein. Von den lllarken zu 5 Heller wer.'en 7,000.000, zu 10 Heller 
7,800.000, zu 25 Heller 780.000, uan den marken zu l, 2, 5, 6, 
12, 20, 30, und 55 Hellern je 100.000, oon den lllarken zu 50, 
60 Hellern und 1 Krone je 70.000, non den lllarken zu 2 und 
5 Kronen je 17.000 und oon den lllarken zu 10 Kronen 11.000 Stück 
aufgelegt. Von der ITlarkenuerschleißstelle des Wiener Hauptpost 
amtes können diese lllarken auch in ganzen Säßen oon I Heller 
bis 1 Krone und non 1 Heller bis 10 Kronen bezogen werden. 
Diese Stelle nimmt Vormerkungen auf solche Säße entgegen. Die 
marken können zur frankierung und sonstigen Gebiihreneritrichtung 
bei Postsendungen bis Ende 1910 oerwendet werden. 
(Karten oom Salzburger fllozartfesfe.) flm 6. August 
findet in Salzburg in Verbindung mit einem großen lllusikfeste 
die Grundsteinlegung für das oon Illozart-Verehrern in aller Welt 
gestiftete niozart-Haus statt. Aus diesem Anlässe hat die Reichs 
postdirektion oerfügf, daß am Tage der Grundsteinlegung an der 
Baustelle ein eigenes Postamt errichtet werde, bei dem die oon der 
niozart-Gemeinde ausgegebenen festkarten mit einem eigenen staat 
lichen Poststempel oersehen werden. Der Stempel kommt nur an 
diesem Tage zur Verwendung. 
(Rerner Welfpostoereins-Karten.) Ein freund unseres 
Blattes teilt uns mit, daß auf den Schweizer Postämtern oon den 
im Vorjahre anläßlich der Enthüllung des Weltpostdenkmals in 
Bern ausgegebenen Korrespondenzkarten noch Exemplare mit 
10 Gentimes-Alarke zu llormalpreisen zu haben sind. Die 
5 Eentimes-Karten sind oergriffen. 
(JnternationalePostmertzeicheu-flussfellungBern). 
Das Sekretariat der „Internationalen Postwertzeichen-Ausstellung 
Bern 1910“ ersucht uns um Aufnahme folgender ITlitfeilungen: 
„für die Ausstellung sind zur zeit ungefähr 150 Aussteller ange 
meldet mit Objekten i n Werte oon mindestens 5 ITlillionen franken, 
für jede Klasse und Sektion liegt mindestens eine Anmeldung 
oor. Außer zahlreichen in- und ausländischen Spezialsammlungen 
gelangen außer Wettbewerb zur Ausstellung: Kollektionen der 
schweizerischen Oberpostdirektion, des intern. Bureaus des Welt- 
posfoereines, und oon dessen Direktor, des Königs Georg oon 
England, des Postdepartements der Vereinigten Staaten oon tlard- 
amerika, oon Balioia etc. etc. Während der Dauer der Ausstellung 
werden außer einer kleinen Eröffnungsfeierlichkeit, an welcher die 
Vertreter des Patronatsoerbandes und des Ehrenoorstandes feil 
nehmen werden, zwei Bankette und ein Ausflug ins Berner Ober 
land abgehalten. Das erste Bankett findet Dienstag, 6. September 
im Ausstellungsgebäude statt, oerbunden mit Unterhaltung und 
Bekanntgabe der Resultate des Wettbewerbes. Das Schlußbankett 
findet Samstag den 10. September statt, und der Ausflug auf den 
fliesen (soeben eröffnete Bergbahn) am 8. September. Alle Vor 
arbeiten schreiten rüstig oorwärts und alle Vorkehrungen zum 
Empfange der ausländischen Gäste sind zum Teil bereits getroffen. 
Behufs Legierung der Gäste werden folgende Hotels empfohlen: 
Bernerhof, Bellcoue (I Rang) Zimmer oon frs. 4.— an, Schweizer- 
hof frs. 5'59, Hotel Pfistern frs. 5'—, Hotel national frs. 5' - 
(II. Rang), ferner gute Hotels: Hotel de france frs. 2'50, Hotel 
Bären, Hotel de la Poste frs. 2. , Hotel Sternen (Etoile) frs. 2.— 
Hotel Gotthard (garni) frs. 2'50, Hotel Simplon frs. 2‘50. Es wird 
ausdrücklich bemerkt, daß die angegebenen Preise das niinimum 
für die einfachsten Zimmer bedeuten. Da auf Saisonschluß mitte 
September alle Hotels überfüllt sind, empfiehlt sich rechtzeitige Vor 
ausbestellung direkt, oder beim Sekretariat. Der Besuch dieser 
ganz besonders sorgfältig und gründlich oorbereiteten Ausstellung 
wird allen Philatelisten angelegentlichst empfohlen. Jede wünsch 
bare Auskunft e teilt gerne das flusstellungssekrefariat.“ 
(Der Briefmarken-riormal-Kafalog.) Der im oorigen | 
Jahre auf Veranlassung des Internationalen Philatelisten-Vereines 
Dresden erschienene Briefmarken-Hormal-Katalog wird im Herbst 
d. J. in uerstärkter und oerbesserter Auflage erscheinen. Die Be 
arbeitung liegt wieder in den Händen der bekannten Herausgeber 
des Großen Briefrnarken-Handbuches; Sammleroereine, fachleute 
wirken zusammen an der Schaffung eines oon Sonderinteressen 
oöllig freien ITlarken-Katalogs. Bestellungen nimmt jede Buch- und 
Briefmarkenhandlung entgegen. Preis 5 mark. 
Uersctiiedenes. 
(Ein deutscher Bauer als Konstmäcen.) Aus 
Baierstedt wird der Tod oon fl. Vasel gemeldet. Auf seinem 
großen Bauernhöfe, der ihm durch den Zuckerbau reiche Einkünfte 
brachte, hat, so lesen wir in der Voss. Ztg., der selbstlose Jung 
geselle durch Jahrzehnte eine rastlose Sammeltätigkeit entfaltet. 
Er hat so oerständig gesammelt und so großmütig über alle seine 
Kunstschäße oerfügt wie wohl wenige Kunstfreunde oor ihm in 
Deutschland. Beim Sammeln hat er darauf gesehen, Stücke zu er 
werben, die für die braunschweigischen ITIuseen einen erwünschten 
Zuwachs bilden würden; und um dabei sicher zu gehen, hat er 
den Rat der Sammlungsoorstände eingeholt, so oft er konnte. 
Jeßt hat er seinen ganzen Kunstnachlaß den braunschweigischen 
ITIuseen oermacht, und zwar ganz wie sich die einzelnen Abteilungen 
den öffentlichen Sammlungen einftigen. Seine treffliche Kupfer 
stichsammlung mit zahlreichen ausgezeichneten Blättern oon Rem- 
brandt, Dürer, Schongauer usf. kommt an das herzogliche 
ITluseum Alle prähistorischen, kulturhistorischen und ähnlichen 
Stücke — eine sehr reiche Sammlung — werden dem Vaterländischen 
ITluseum (in der schönen alten flgidienkirche) einoerleibt; die 
ethnographischen und anderen Dinge gelangen an das Städtische 
)Ttuseum. Alles in allem sind die Sammlungen dieses im Herzogtum 
Fraunschweig auch seiner Charaktereigenschaften wegen wie 
wenige geachteten Illannes mit einer halben lllillion Illark wohl 
eher unter- als überschäßt. Unter den Bauern, und nicht nur unter 
diesen, mar dieser deutsche Kunstmäcen ein weißer Rabe. 
(Die Ausgrabungen in 5iesole.) Ulan berichtet uns aus 
Florenz: Seit Anfang Juni werden bei fiesole Ausgrabungen 
Dargenommen, durch die die Überreste eines, wie man glaubt, 
etruskischen Tempels freigelegt werden sollen. Bis jeßt hat 
man ein Stück der Treppe, Teile der oier quadratisch errichtelen 
Wände, eine Ecke, sowie einige mächtige Tonziegel gefunden, wo 
durch Vitruos Aussage, die etruskischen Tempel hätten hölzerne 
Seifenwände gehabt, widerlegt würde oder doch eine Ausnahme 
erführe. Der Direktor des hiesigen archäologischen JTIuseums, 
Prof. ITIilani, auf dessen Veranlassung die Ausgrabungen er 
folgen, stellte die Vermutung auf, der Tempel sei ein Heiligtum 
der etruskischen Göttin Ancharia gewesen. Die Hachforschungen 
nach der etruskischen tlekropoüs bei fiesole führten zur Auf 
findung und Aufdeckung oon sechs gut erhabenen longobardischen 
Giäbern, in deren jedem noch die Skelette oorhanden marci • 
Eines der letztem, oermuflich das Skelett eines longobardischen 
Kriegers, maß l ITteter 66 Zentimeter. Bei einem andern Skelett 
wurden eine Lanze und ein kleines Beil gefunden 
(Eine Hormannen-Krypta in der Cheapside in Lon 
don.) Ulan schreibt uns aus London: ln der ältesten Geschäfts 
straße Londons, in der Cheapside, die schon zur Römerzeit existierte 
und während des ganzen ITlittelalters kaum weniger belebt und 
lärmend war, als heute, befindet sich eine der ältesten und be 
deutendsten Kirchen Londons, St. ITtary le Bow. Die Kirche ist 
nächst St. Paul das lAeisterwerk Wrens und uerdient besondere 
Beachtung wegen der schönen normannischen Krypta, die unter 
der Kirche aus dem siebzehnten Jahrhundert liegt. Die Krypta sali 
nach der einen Angabe dem Gottesdienst gew dmet gewesen sein, 
nach den Angaben anderer wurden die Gefangenen dort aufbewahrt, 
beoor sie oor ihren Richtern erschienen zur Zeit als der „Court 
of flrehes“, einer der ältesten Gerichtshöfe Groß ritanniens, in St. 
JTlary le Bow zusammenkam. Die Krypta befindet sich heute fast 
unoerändert in derselben Gestalt, in der sie gebaut wurde und 
ist eines der prächtigsten Beispiele der normannischen Architektur 
in Großbritannien. Sie wurde mehrere Jahre hindurch nicht benußt 
und ihre Existenz geriet in Vergessenheit. Erst Christopher Wren 
entdeckte sie wieder nach dem großen Brande, als er die Grund 
mauern für die jeßige Kirche legte Interessant ist, daß der be 
rühmte Architekt sich über die Periode, in der die Krypta gebaut 
worden ist, täuschte. Er fand eine Anzahl römischer Ziegelsteine
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.