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internationale Sammler-Leitung. Hummer 11 
grofje Zahl non Halbdrachmen und Vierfeldrachmen der 
kleinasiatischen Stadt Knidos, anscheinend Llnika. flufjer 
dieser Schenkung mären noch die des Oberlehrers Kurajica 
in Graoosa, des Oberstleutnants des Ruhestandes Otto 
Voefter und des Statthaltereirafes Cante Viskooich in 
Zara zu ermähnen. 
Die Abteilung für mittelalterliche und neu 
zeitliche münzen und lltedaillen erfuhr einen Zu- 
machs non 202 Stücken, darunter 65 im Wege der Schen 
kung. Als oorzüglichste Crroerbungen sind zu nennen: 
Gin Doppeldukat Kaiser ferdinands III. für Schlesien, 1644, 
ein Sechsdukatenstück des (Erzbischofs Sigismund oan Salz 
burg, 1764, eine JTledaille non f, Deschler auf Crzherzog 
JTlaximilian non 1549, ein kleeblattförmiges Denkzeichen 
auf die Grfolge Kaiser Geopolds I., 1687 (5ig. 2), eine 
JTledaille auf Cierici de Camatia und seine frau non 1599, 
zroei Plaketten non Gange in Ceipzig (Widmung), eine Reihe 
oon heroorragenden tlledaillen und Plaketten der modernen 
Wiener ITledailleure, eine Goldmedaille auf das 200jährige 
Jubiläum des russischen Kexholmischen Garderegimenfs 
somie drei ITledaillen auf die Zentenarfeiern in Argentinien 
(Galique), Chile (H. Cefebore) und ITlexiko; diese Stücke 
nebst zmölf andern als Geschenke des Kaisers. Van 
sonstigen Geschenkgebern sind anzuführen der regierende 
fürsf non und zu C i echten stei n, das Haupfmünzamt 
in Wien, das gräflich Harrachsche Archin, Baron Bachofen 
non Geht, ITlinisterialrat Baron Koller, das Stabilimento 
Johnson in ITlailand, die Prägeanstalt Schneider in Wien, 
Bildhauer Beck in Budapest, 111 ajor fink, Altbürgermeister 
Richter in Retj. 
ln der Sammlung oon Waffen und kunstindus 
triellen Gegenständen sind oon Ankäufen der kunst- 
industriellen Sammlung zu ermähnen: eine Bronzestafuette 
des heiligen Cukas, oberitalienische Arbeit des XVII. Jahr 
hunderts, eine lebensgrofje Bleibüste Kaiser franz II. um 
1800 in der Art des franz Zauner, ein heiliger Sebastian 
aus Holz, alpenländische Schnitzarbeit des XVIII. Jahr 
hunderts (fig. 3), und eine Serie oon zmölf meifjen Spiel 
steinen, anscheinend alle aus ITledaillenmodellen des 
Augsburger llledailleurs Phil. Heinrich ITlüIIer, in Ahorn 
holz geprefjt, mit Darstellungen aus den Türkenkriegen 
oom Gnde des XVII. Jahrhunderts. Als Widmungen kamen 
an diese Sammlung durch ITlinisterialrat Baron Koller 
eine emaillierte Taschenuhr aus dem Besitze seines 1826 
oerstorbenen GrofjoafersfeldmarschalleufnantsBaronKoller. 
Die Waffensammlung erhielt eine Anzahl altertümlicher 
bosnischer Rüsfungstücke, die oon ITIulei Beg Gradasceoic 
oon Gradacac dem Kaiser geroidmet und über Aller 
höchsten Befehl in eigenen Vitrinen aufgestellt morden sind. 
Bei der Gemäldegalerie steht unter den Cr- 
roerbungen alter llteister ein Haupfroerk des niederländischen 
ITlalers San Scorel an erster Stelle. Gs handelt sich um 
ein auf einer Wiener Versteigerung der Regens 
burger Schule zugeschriebenes Gemälde der 
„Darstellung Christi im Tempel“, das in den 
Gebensbeschreibungen Karel oon ITlanders 
(1604) als Werk Jan Scorels genau geschildert 
roird und das soroohl durch die glückliche An 
ordnung der figuren als durch die sehr ange 
nehme farbengebung und die reiche, höchst 
mirksame Architektur, die auch baugeschichtlich 
oan besonderem Interesse ist, zu den heroor- 
ragendsten Schöpfungen dieses Künstlers gehört. 
Außerdem oerdienen unter den Gemälden alter 
(Heister nach zroei flotte und farbenprächtige 
Skizzen des Kremser Schmidt besondere Cr- 
roähnung. Die Gemälde moderner llleister, die 
in diesem Jahre erroorben rourden, gehören 
zum größten Teile der Alt-Wiener Schule an, 
Von Waldmüller rourden zroei interessante 
Studienköpfe, Ausdrucksfudien nach einem 
gähnenden Bauer und einem lachenden Burschen, 
oon dem in der Galerie bisher noch nicht oer- 
tretenen Johann Baptist Reiter ein reizoolles 
Sittenbild (fig. 4), oon fr. J. G. Bieder ein 
feines männliches Bildnis, oon Johann Raff alt 
eine in der Wahl des Gegenstandes an Petten 
hofen erinnernde Darstellung aus dem Zigeuner 
leben ermatten. Von Werken neuerer Künstler 
gelangten Gemälde oon ITlax Koner, Josef 
Koppay, franz oon Pausinger, Karl Schön 
brunner und A. Thiele in die Galerie. Die 
Kollektion oon ITlalerbildnissen rourde durch 
die Porträte der Brüder Ceopold und Josef 
Brunner oon Georg Decker und des kürzlich 
oerstorbenen Professors Sigmund C’Al lern and oan Christian 
Griepenkerl oermehrt. 
Die Sammlung oon Handzeichnungen und Aquarellen 
konnte in diesem Jahre besonders glücklich oermehrt roerden. 
Vor allem rourden erroorben: eine sehr interessante frühe 
federzeichnung Alant] oon Schroinds, die erste oallstän- 
dige fassung der später so berühmt geroordenen Darstellung 
„Ritter Kurts Brautfahrt“ aus dem Jahre 1827 (bei der 
Auktion Canna erstanden), ferner zroei höchst reizoolle 
Aquarelle oon Karl Schindler, ein diesem llleister und 
seinem GehrerP. fendi nahestehendes, ebenso liebensroürdi- 
ges frühes Aquarell oon August oon Pettenhofen (fig. 6) 
und endlich ein oorzügliches Aquarellporträt oon der Hand 
Josef Kriehubers, der in dieser Sammlung bisher noch 
nicht genügend oertreten roar (letqtere zroei Stücke gleich 
falls aus der Auktion Ganna). Außerdem gelang es, eine 
Reihe oon interessanten Skizzen, Studien und Aquarellen 
oon Siegmund G’Allemand, Gudroig lllichalek, Rlichael 
oon JTlunkaczy, Gudroig Passini und andern für diesen 
Teil der Galerie zu geroinnen. Hieroon sei besonders die 
5ig. 4. J. B. Reiter, Genrebild.
	        
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