MAK
Nr. 7 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 101 
H. (7 er hart), Talma, Graf Laszlo Tcleki, Mde. Vigano, Alfred 
Fürst Windischgrätz, Zerline Würzburg, verehelichte Gabillön. 
In stattlicher Anzahl sind Städteansichten, Vienniensia, 
Militaria und historische Darstellungen vorhanden; ein sehr in 
teressantes militärisches Blatt ist das Defile der russischen Ka 
vallerie vor Kaiser Alexander I. (Fig. 8.) Das Blatt ist nach 
dem Gemälde von W. Kobell von R a h 1 gestochen. Ein hüb 
sches Aquarell (Fig. 9) zeigt Wien vom Palais Schwarzenberg 
aus gesehen: im Vordergründe gewahrt man den alten Tandel- 
rnarkt, der später von hier in die Roßau verlegt wurde. 
Sammler von alten Spielkarten seien darauf aufmerk 
sam gemacht, daß auch zahlreiche alte Spielkarten aus dem 18. 
und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Veräußerung ge 
langen, darunter die deutschen Bilderrätselkarten von Karl Ed. 
Grammerstoetter, Wien. Müller 1908, Giuco di Carte, 
Milano 1815, 54 Tarockkarten, Joh. Herrl, Graz, 1821. 44 eng 
lische Spielkarten, Happy, Families 1840, 35 altpersische Spiel 
karten, Grimano, Paris 1855, 6 Miniaturtheater aus der Zeit 
Maria Theresias etc. 
Bei der Münchener Auktion handelt es sich, wie schon er 
wähnt, um eine Zusammenfassung der Graphika-Sammlungen 
der Professoren August Holmberg und Otto S e i t z mit einer 
hervorragenden Kollektion aus ausländischem Adelsbesitz, im 
ganzen an 5000 Blätter, beschrieben unter 1290 Nummern. Ver 
treten sind hier alle Schulen vom Ausgange des 15. bis zum 
Ende des 19. Jahrhunderts. Besonders reich ist der Schatz an 
frühen Beispielen der deutschen und italienischen Buchillustra 
tion. Man findet hier Holzschnitte aus Büchern, die heute sehr 
selten und entsprechend hoch gewertet sind. Der Klebeband 
Nr, 328 zum Beispiel ist mit seinen 14.500 Blättern, die sämtlich 
alten Druckwerken entnommen sind, sicher ein Kuriosum ersten 
Ranges. Unter den Kupferstichen sind namentlich die sogenannten 
deutschen Kleinmcister und die Stecher des 17. Jahrhunderts 
gut vertreten. Daneben wären zahlreiche Niederländer zu nennen. 
Stattlich ist auch die Zahl der vorhandenen französischen und 
englischen Stiche des 18. Jahrhunderts. Natürlich finden sich 
die verschiedensten Techniken, und zwar in Zum Teil recht 
bemerkenswerten Exemplaren. So ein Clair-obscur-Druck des 
Ludwig B u s i n c k, mehrere hübsche Farbstiche, Blätter in 
Punktiermanier und namentlich schöne Schabkunstblätter, be- 
Fig. 7. Hamilton, »The Stepheheardess of the Alps.« 
auch Blätter von erlesener Schönheit und hervorragender Selten 
heit naturgemäß nur sehr spärlich vertreten sind, so findet doch 
jeder Sammler in dieser langen, langen Reihe viel Interessantes, 
denn die Mannigfaltigkeit der Bestände ist außerordentlich groß. 
Fig. 8. Defile der russischen Kavallerie. 
sonders Bildnisse, wie denn die Abteilung der Porträts eine der 
interessantesten Sektionen der großen Sammlung ist. 
Unter den neueren Blättern sind einige schöne Inkunabeln 
der Lithographie und moderne Radierungen anzutreffen. Wenn 
Den Graphika folgen Handzeichnungen älterer und neuerer 
Meister sowie Miniaturmalereien (Handschriftenillustrationen, 
Stammbuchblätter, Stammbäume, Wappen etc.). Unter den 
Handzeichnungen finden sich einige bemerkenswerte Italiener
	        
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