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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 5
allem etwas: Doppeldurchbruch, sehr reiche Leinen
stickerei (punto reale) mit Reticella-Einsätzen und Näh
zacken, einfache und komplizierte Klöppelspitzen.
Mit der Parasolc ist der Höhepunkt erreicht, ihre
Muster gehen kaum über das bei Vecellio Gesehene hin
aus und sind ein beachtenswerter Hinweis auf das be
dächtige Tempo, in dem sich die Entwicklung der Spitze
zum Barock hin vollzog. Um diese Zeit fängt die Quelle
der Modellbücher langsam an zu versiegen. Der Barock
bedurfte ihrer nicht mehr. Die Spitzenherstellung wurde
zur Industrie, und die Fabrikanten lieferten die von
Zeichnern in ihrem Aufträge entworfenen Muster.
Eduard Weichberger und Leo Rauth.
Die beiden Künstler, deren Namen wir diesen Zeilen
voranstellen, hatten weder im Leben noch in der Kunst
etwas Gemeinsames: nur der Zufall bringt sie jetzt mit
einander in Verbindung. Bei Oswald Weigel in j
sind«. Alle atmen sie die Anmut seiner thüringinschen
Heimat, mit der er in jeder Beziehung verwachsen war.
Eduard Weichberger kam am 5. März 1843 zu Kraut
hausen bei Eisenach als Sohn des dortigen Ritterguts-
.
-v;;.,
Fig. 1. Weichberger, Wintertag.
Leipzig werden nämlich in der zweiten Märzhälfte die
nachgelassenen Werke beider versteigert.
Zuerst natürlich die Alexander Eduard Weich
berger s, des hervorragenden Landschafters, dessen
Bilder nach dem Zeugnisse S c u b e r t s »wahr
empfunden, poetisch aufgefaßt, gediegen durchgeführt
besitzers zur Welt. Im idyllischen Thüringen, zu Füßen
der sagenumsponnenen Wartburg, verlebte er seine
Kindheits- und Jugendjahre als Schüler des Eisenacher
Realgymnasiums, um sich im Jahre 1860 an der tech
nischen Hochschule zu Dresden dem Studium der
Architektur zu widmen. Weit mehr als die strengen