MAK
Nr. 18 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 210 
(Fig. 2) und „Das Familienbildnis" (Mutter und Frau 
des Künstlers, das im Korb liegende Kind betrachtend), 
das auf der Rückseite folgende Legende trägt: „La 
inere, la femme et le fils du peintre graveur Charles 
Agricola ä Vienne peint par lui-möme en 1815. 
A droite au coin en haut est ce signe par le maitre 
Fig. 5. 
Kartelluhr von Regnauld. 
möme: D. 20 July 1815. Et sur le dos du tableau: 
Meine Mutter 64 Jahre, Julie 17 Jahre, Carl 4 Monate. 
Ce charmant tableau de famille est le meilleur cbef- 
d’oeuvre du celebre peintre graveur Viennois et a 
coute au premier possesseurs trois Cents florins. 11 a 
ete vendupre mierement apres la mort du maitre, en 
möme temps epoux et pere." Es wird interessant sein, 
den bei der jetzigen Auktion erzielten Preis mit dem 
ursprünglichen Verkaufspreis von K 600 zu vergleichen. 
Von Johann Mathias Ranftl finden wir in der 
Sammlung ein Ölgemälde auf Holz „Mädchen, mit 
einer Katze spielend“, von Thomas Ender zwei 
Porträts aus seiner besten Zeit: „Porträt der Gräfin 
K. als Plebe" und „Bildnis des Professors Doktor 
Friedrich Jäger". 
Pettenkofen ist mit einer „Pferdestudie“, der 
„Studie eines Bauernburschen“ und einem seiner 
köstlichen Genrebilder „Flickschuster im Hofe bei der 
Arbeit“ vertreten. Von Rudo’f und Franz Alt sind 
zahlreiche treffliche Aquarelle vorhanden, von Kupel 
wieser ein sehr effektvolles Gemälde „Die drei Weisen 
aus dem Morgenland zu Pferde folgen dem sie leitenden 
Sterne zum Stalle von Bethlehem“. 
An klangvollen Namen enthält der Katalog weiters: 
Eybl, Hans Makart, Julius und Karl von Blaas, 
Schindler, Gabriel Max, Heinrich Breling („Ka 
valier mit einer Dame im W'alde sitzend“), Gottfried 
Seelos, Hugo Kaufmann, Marko, Jettei, Hlava- 
cek, Hugo Charlemont, Munsch, Franz Lefler u. a. 
Die Entwürfe von Ernst Klimt und Franz Matsch 
für das Stiegenhaus des Wiener Burgtheaters sind 
vollständig da. 
Die Miniaturen sind wohl meistens gelungene 
Kopien nach berühmten Meistern, aber es befinden 
sich ein Dutzend Originale, darunter einige Daffinger. 
Hervorheben möchten wir insbesondere eine Miniatur 
auf Elfenbein, die von Daff nger signiert ist. Sie zeigt 
uns ein Bildnis der Freiin Natalie Vogel von Friesen 
sitz, der ersten Gemahlin des Herzogs Eli mar von 
Oldenburg. Die Miniatur, die wir in Fig. 3 reprodu 
zieren, ist auf K 15.000 geschätzt. 
Die englischen Farbstiche der Sammlung sind 
Illustrationen zu Shakespeare, alle bei Boydole oder 
Macklin in den Jahren 1792 bis 1797 verlegt. Wir 
glauben nicht, daß die vorzüglichen Blätter unter dem 
Englandhaß zu leiden haben werden. In Deutschland 
wenigstens hat sich kein Nachlassen in dem Interesse 
für kostbare englische Blätter gezeigt. 
Viel begehrt dürfte ein lateinisches Gebetbuch sein, 
das aus dem Jahre 1500 herrührt. Der Katalog gibt 
von ihm folgende Beschreibung: „Feines italienisches 
Pergament, die einzelnen Blätter 124 mm breit und 
170 mm hoch. Das Gebetbuch ist in prachtvoller 
italienischer Renaissanceschrift geschrieben; die Über 
schriften zum Teil in Gold, Blau, Grün und Violett. 
Ursprünglich reich mit Vollbildern und Initialbildern 
verziert, doch sind leider nur mehr sieben pracht 
volle Initialbilder erhalten. 
Der schöne, mit fondvergoldeten Fächermustern 
reich verzierte braune Lederband mit glattem Gold 
schnitt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. 
Dem Kalendarium zufolge ist das Gebetbuch in 
Mantua entstanden. Die zum Teil künstlerisch hoch 
bedeutenden Initialen rühren von der Hand eines 
lombardischen Miniators vom Anfang des 16. Jahr 
hunderts her. Leider sind alle Vollbilder sowie die 
Fig. 6. 
Glaspokal. 
meisten Initialbilder herausgeschnitten, auch der Text 
ist nicht vollständig erhalten. 
Voran geht ein Kalendarium, in dem die Festtage 
der Diözese Mantua hervorgehoben s'nd, vor allem 
durch Goldschrift der Festtag des Patrons von Mantua, 
des heiligen Anselmus (18. März).
	        
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