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Seeverkehr zwischen Griechenland und Italien bezeugen. Der
Seestaat des Minos auf Kreta, die Vertreibung der Phönikier aus dem
Aegäischen Meere, die Legenden vom Seezug der Pelasger nach Italien, die
Mythen von der Kirke, den Sirenen, von der Skylla und Charybdis
deuten einerseits auf maritime Thatkraft, andererseits auf häufige West-
fahrten. Die beiden Halbinseln liegen einander ja so nahe: in wenigen
Stunden konnte das Jonische Meer durchquert und in längerer Reise, aber
in reiner Küstenfahrt, nach Nordwesten die Pomündung erreicht werden.
Dem Import fremder Fabrikate folgte - bei den Bronzen viel
langsamer als bei den Thongefäßen - die locale Nachbildung. Die
Scheidung derselben von der Einfuhr ist nicht so leicht, wie bei den
keramischen Producten, wo die Anwendung oder Nichtanwendung der
Drehscheibe hierüber vollen Aufschluss gewährt. Um 700 v. Chr. müssen
die Etrusker und ltaliker die Technik der getriebenen und genieteten
Bronze erlernt und als eigenen Kunstzweig ausgeübt haben.
Um diese Zeit, welche geschichtlich durch den großen Anlauf des
griechischen Handels und der griechischen Colonisation nach Westen
charakterisirt ist, in welcher namentlich die euböischen Städte: Chalkis,
Eretria. Kyme, ihre Schiffe nach Sicilien und Italien sendeten - finden
wir in Mittelitalien eine zweite Vorstufe im Bildungsprocess der etrus-
kischen Kunst und Cultur durch den Inhalt der sogenannten ntombe
a fossau, namentlich in Corneto-Tarquinia, wo diese Gräber auch schon
regelmäßig Skelette enthalten, vertreten. Es ist keine durchaus neue
Zeit, sondern im Grunde noch immer die alte Villanovastufe mit ihrem
beschränkten Formenvorrath und ihrer geometrischen Decoration, in deren
Schema jetzt nur in reichlicherem Maße ThierI-iguren, namentlich Reihen
von Vogelfiguren, Aufnahme finden. Wir begegnen dem ersten Versuch
einer schwarzen Keramik, die sich noch nicht von den Villanovatypen
emancipirt hat, die sich aber später zu dem Kunstzweige der sogenannten
wbuccheri neria entwickelt. Den großen Unterschied bildet der Auf-
schwung des Importes, welcher das allgemeine Culturbild von
Außen her mit einer Fülle von exotischen Zügen belebt. Da sind mehrere
Classen bemalte: Drehscheibengefäße, zum Theil sicher griechischer Her-
kunft, selbst schon korinthische Vasen, deren Blüthezeit bekanntlich um
650 fällt; da blendet uns der Reichthum an großen Bronzestücken und
anderen, meist kleinen, aber kostbaren Objecten aus Gold, Silber und
Glasemail. Das Eisen ist noch selten, wohl deshalb, weil es selbst in
jenen höher entwickelten, östlichen Culturkreisen, aus welchen jetzt
getriebene Goldbleche und Goldspiralen, Skarabäen aus sogenanntem
ägyptischen Porzellan mit wirklichen oder Phantasiehieroglyphen, email-
lirte Glasperlen u. v. A. auf die italienischen Märkte strömte, eine merk-
würdig geringe Rolle gespielt hat. Man neigt jetzt vielfach der Ansicht
zu, diese Einfuhrsartikel alle auf Rechnung des griechischen Handels
ZU SCIZCD.
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