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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 4
Fig 4. Adam und Eva, Schwaben um 1520.
aus der früheren Sammlung der Frau Margarethe
Oppenheim, einen Nürnberger Laternenhumpen
des Essias zur Linden, drei Meisterwerke aus
Steinbockhorn mit Silber vom Ende des sechzehnten
Jahrhunderts.
Unter den Tapisserien heben wir hervor:
einen signierten Beauvais-Teppich, einen französischen
Donquixote-Teppich von 1660.
Manches Beachtliche findet sich unter den ita
lienischen F i g u r e n b r o n z e n der Renaissan
cezeit und unter den sonstigen Metallarbeiten. Von
den keramischen Erzeugnisse n verdienen die
Fig. 5. Tod Marin. Meister aus dem Kreis des Veit Stoß.
schönen rheinischen Steinzeugkrüge des sechzehnten
Jahrhunderts, einige norditalienische Majoliken, eine
prächtige, große Yung-Tscheng-Vase, eine Anzahl
Frühmeißener und sonstige deutsche Porzellane Er
wähnung.
Die Abteilung der a 1 t e n Möbel verzeichnet
eine Reihe charakteristischer Sitzmöbel aus Nordita
lien, einige Lack und Markeccrie Möbel aus Pariser
Werkstätten des iS. Jahrhunderts, darunter signierte
Stücke von M. Criaercl und Pierre Garn ie r, ein
Bonheur du jour, das den Erzeugnissen des Ebenisten
Delacroix nahesteht, eine Sitzmöbelgarnitur mit
zeitechten La Fontaine-Bezügen von Aubusson, meh
rere frühe gotische Truhen u. v. a.
Unsere Abbildungen zeigen:
Fig. 3. Meindert Hobbema, Landschaft mit
Kirche.
Fig. 4. Adam und Eva, Schwäbische Schule um
1 520.
Fig. 5. 'l'od Maria. Meister aus dem Kreis des
Veit Stoß, Ende des 15. J.
Autographen und Bücher.
Aus Berlin wird uns berichtet;
Der Brennpunkt der diesmaligen Autographen-
Auktion bei j. A. Stargardt war das Musik-
manuskript Beethovens „Entwürfe zu den letzten
Stücken der Musik zum Festspiel ,,König Stephan,
Ungarns erster Wohltäter“, der aus vier durchwegs
mit Tinte voll beschriebenen Seiten in Querfolio auf
zwei zusammenhängenden Blättern 16-zeiligen No
tenpapiers besteht. Es entspann sich darum ein heißer
Kampf, aus dem ein Musikliebhaber siegreich her
vorging, der 2740 Mk. hiefür bot. Ein Schriftstück
mit der Unterschrift „Buonoparte“ fand um 310 Mk.,
ein drei viertel Seiten umfassender Brief Blüchers um
185 Mk. einen Liebhaber. Sehr erfreulich war, daß
die zehn Rilke-Briefe nicht vereinzelt abgegeben wer
den mußten: es fand sich ein Interessent, der sie
um 710 Mk. erstand.
Von den Büchern wäre besonders die Groß-Ok-
tavausgabe der Werke Goethes aus den Jahren 1827
1834 hervorzuheben, die 200 Mark brachte.
Nachstehend die wichtigsten Ergebnisse der Auk
lion (in Mark):
Literatur.
22 Th, Fontane, 16 Br. (Krsteher: Stadtbihliotliek
in Berlin) 66
41 Goethe, Werke. Vollständige Ausgabe letzter
Hand, 55 Bde. Stuttgart und Tübingen (Cotta),
1627—34 ' ' 200
80 I in m e r m a n n, Br. 3 S. 71
91 I.angbehn, Der ,,Rembrandtdeutsche‘', Br.
an Alfr. I.ichtwark, 15 S. (Staatsbibliothek in
Berlin) 230
107- 116 Rainer Maria Rilke, 10 Briefe 710
167 I.ouis Pasteur, Br. 1/2 8. 42
168 Röntgen, Briefkarte 52