Q. n.
Die AnmeidezeitJaeginnt mit dem x. October und schließt mit dem 31. October.
Spätere Anmeldungen werden nicht mehr angenommen.
Q. I3. .
Die Anmeldungen sind im Oesterr. Museum zu machen, entweder schriftlich oder
mündlich. Der Angemeldete erhält ehestens Nachricht über vorläufige Annahme oder
Nichtannahme. Der Anmeldung ist die Große und Art des gewünschten Raumes hinzu-
zufügen, Angaben über die Art der Gegenstände und endlich ob der Aussteller selbst
einen geeigneten Ausstellungskasten beizustellen beabsichtigt.
_ 14.
Am 10., 11., 13. und I4. November findet die Zuweisung der Plätze statt, worüber
die Aussteller noch speciell benachrichtigt werden.
Die angemeldeten Gegenstände müssen zwischen dem X6. und 25. November zur
Beurtheilung durch die Aufnahmsjury in das Museum gebracht werden. Die von der
Jury nicht angenommenen Gegenstände sind sofort nach Verständigung des Ausstellers
wieder abzuholen, du sie sonst dem Aussteller auf dessen Kosten und Gefahr zurückgesendet
werden müssten. Bis zum l. December muss die definitive Aufstellung vollendet sein.
Q. I5.
Nach Schluss der Weihnachts-Ausstellung sind sammtliche ausgestellten Gegen-
stände, sofern nicht eine andere Vereinbarung getroffen wird, von den Ausstellern auf
ihre eigenen Kosten wieder abzuholen, und zwar innerhalb jener Tage, welche von der
Direction bestimmt und den Ausstellern bekannt gegeben werden,
Q. 16.
Jeder Aussteller verpflichtet sich durch seine Anmeldung zur Einhaltung der Be-
dingungen dieses Programms.
Literaturbericht.
Sitte, Camillo: Die Initialen der Renaissance nach den Constructionen
von Albrecht Dürer, herausgegeben unter Mitwirkung von Jos. Salb.
Wien, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, 1882. Fol.
Erfahrungsgemäß sind die Aufschriften auf vielen architektonischen Entwürfen und
technischen Zeichnungen wegen der beliebten absonderlichen Schriftart schwer lesbar.
Auch Ankündigungstafeln. lnschriften auf öffentlichen Denkmälern und Gebäuden ver-
lieren in geringer Entfernung unverhältnismäßig an Deutlichkeit. Bei letzteren wird, ab-
gesehen von den sogen. ethischen Lettern oder der nicht schönen Blockschrift, zumeist
eine Art von Antiquzrbuc staben angewendet, die aber durch Missverhaltniss zwischen den
Haar- und Schattenstrichen, durch zu große Breite oder Schlankheit hinter der wahrhaft
monumentalen und vornehmen Letterngattung auf romischen Denkmälern weit zurück-
steht. Die lnschriften aus der römischen Kaiserzeit lieferten der Renaissance die Muster
für ihre jetzt wieder von uns nachzuahmende Letterngattung und die ltaliener Feliciano,
Luca Paciolo, die Deutschen Dürer, Neudorfer. der Franzose Geolfroy Tory haben eigene
Werke mit Angabe der Constructiun der antiken Buchstaben veröffentlicht. Die beson-
deren technischen Bediugungen des Sciiriftgießens, Setzens und Druckens haben jedoch
im Laufe der Zeit die Letternform der Renaissance mannigfach und nicht zum Vortheile
der Schünheit umgestaltet, und Schriftenmaler, Bildhauer und Zeichner acceptirten diese
maschinengernäß hergestellten Drucktypen.
Diese Uebelstande waren langst erkannt und vor Jahren war von der Direction
des Oesterr. Museums die Anregung ausgegangen. die schönen Initialen der Renaissance
nach den Constructionen Dürer's für Zwecke der Schulen zu publiciren. Der VBfdlBllSF
volle Director der Staatsgewerbeschule in Salzburg, Architekt Cam. Sitte, hat nun die
ihm übertragene Aufgabe in glänzender Weise gelost. Die Aufgabe war schwieriger, als
sie auf den ersten Blick erscheint. Man muss es nur selbst einmal versucht haben, nach
den Angaben, die sich in Dürefs wMessung mit dem Zirkel und dem Richtscheit: finden,
einen seiner Buchstaben nachzuconstruiren. Die Constructinn stimmt oft nicht scharf zur
Zeichnung des Buchstaben, der beigegebene Text ist nicht klar genug und lasst mit Aus-
drücken, wie: mun ziehe, wie das die Feder gibt. oder ndas musst du von der Hand