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Durchmesser von
21W, Zentimetern
dieselbe, nur etwas
flachere Form der
fußlosen Patera. Sie
wurde schon im
]uni 1887 in Cöln
am Severinswalle
in einer Tiefe von
4 Metern im Sande
aufgefunden und
von dem bekannten
Sammler und
Kunstfreunde, Bür-
germeisterThewalt
für das Museum
einem Händler, in
dessen Hände sie
geraten war, abge-
kauft. Die an der-
selben Stelle mit-
gefundenen Gläser
aus dem III. und
IV. Jahrhundert,
darunter eineHach-
runde Schale mit
eingravierter
Hirschjagd, kamen
in den Besitz von
Privatsammlern.
Die Sigillataschale war ganz unversehrt, zerbrach aber beim Trans-
porte in drei Teile, die ohne besondere Störung wieder zusammengeflickt
werden konnten. Wiewohl der amtlich festgestellte Fundbericht nicht angibt,
ob in unmittelbarer Nähe der Fundstelle die Spuren eines Grabes kenntlich
waren, kann doch aus der Lokalität, welche in ununterbrochener Reihe
Grabstätten enthielt, mit Sicherheit darauf geschlossen werden, daß die
Gegenstände Totenbeigaben waren, mögen sie nun innerhalb oder außerhalb
eines Sarges dem Boden anvertraut worden sein.
Auch hier befindet sich der Schmuck auf der Innenseite der Schale. Die
Mitte zeigt als Hauptfigur Orpheus, auf einem Felsen im Schatten eines
knorrigen Ölbaumes sitzend, der sein Geäst grottenartig um ihn breitet, die
Linke mit der Lyra auf einen Altar gestützt, an welchem ein Fuchs auf-
springt, in der Rechten das Plectrum. Er ist in die orientalische Phantasie-
tracht gekleidet, welche ursprünglich den Trojanern, insbesondere Paris
Haus der „Diana de Poitiers" in Rouen