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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 1)

AU 
 
Gewüxzbehälter mit Kerbschnittverzierung, XVI. jahrhunden 
Esfolgenanderlan- 
gen Wand ganze Reihen 
von Zinntellern und 
Zinnkrügen verschie- 
denster Größe. Es gab 
Vierviertel-, Dreivier- 
tel-, I-Ialb-, Viertel- und 
Seydel-Kannen, „vier- 
egkhete" und „sechs- 
egkete" sowie runde 
Zinnßaschen, große und 
kleine Schüsseln, Zinn- 
platten (Zinnplötter, 
Tischplötl, Anrichtschis- 
lein) als Unterlagen für 
heiße Speisen („ain zines Plaitel auf ein Tisch"). Trug derlei Zinngeschirr 
als Zeichen des Besitzers ein Wappen, so sprach man, falls dasselbe einge- 
preßt war, von einem „gestempften Wappen", war es eingraviert „aufkracztes 
Wappen", mitEmailfarben bemalt „gemosiites Wappen". Schüsseln mit vielen 
Darstellungen hießen „Figurschisselwh Waren nur die Initialen des Besitzers 
in das Zinngerät eingraviert, so wurde einfach „mit Puechstaben gezaichnet" 
inventarisiert. Aus Zinn wurden weiters Leuchter und Waschapparate 
gefertigt. Die Inventare des Kornmeßhofes in Bruck an der Mur, der Burg 
Reifenstein bei Pels, Schwertberg 
in Oberösterreich und viele andere 
liefern eine Fülle von interessanten 
Bezeichnungen. An weiteren Kü- 
chengeräten und aus anderem 
Metall gefertigt, gibt es „Trach- 
ter", „Riebeysen", „Seichsieb", 
„Mörsser mit Stösl", „Strauben- 
trächterlein", „Pfannenhebef und 
anderes. 
I-Iafnerwaren verschiedenster 
Form und Größe, glasiert und un- 
glasiert, füllen Tellerborde und 
Hafenreffe. Die großen Tonkrüge 
stehen entweder auf dem Boden 
oder auf mächtigen, von Pfosten 
gestützten Brettern. Sie dienten 
zur Aufnahme von Wein und Flüs- 
sigkeiten jeder Art sowie auch von 
Kornfrucht. Das Material ist ein 
stark mit Grafit versetzter Ton, 
 
Salzfäßchen aus Holz mit Kerbschnittmusterung, 
xvx. Jahrhundert
	        
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