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Abb. 3. Lederschnitteinband für Thomas Ebendorfer, um 1464
Anordnungsprinzipes
wird aber das zeit-
lich Zusammenge-
hörende zum Teil
weit auseinanderge-
rissen. Zum Beispiel
folgen auf einen Nea-
peler Band des XVII.
Jahrhunderts zwei
Madrider von 1564,
darauf zwei alteng-
lische vom Anfang
des XIII. Jahrhun-
derts; weiterhin ge-
hen die Tafeln nach
einem englischen des
XVII. Jahrhunderts '
mit einem Flämischen
Bande ins XV.Jahr-
hundert zurück, und
nach einem Einband
Bozerians vorn Be-
ginn des XIX. Jahr-
hunderts folgt noch
einmal das Mittel-
alter mit einem deut-
schen Bande des
X. Jahrhunderts. So
werden auch die
an Zeitperioden ge-
knüpften Techniken
der Blindpressung,
des Lederschnittes,
der Handvergoldung
nicht zusammengefaßt. Einen weit klareren Überblick über den Gang der
Entwicklung der Einbandkunst und -Technik hätte man gewinnen können,
wenn das ganze Material, vom Orient abgesehen, der für sich bleiben mußte,
nach den großen Zeitstilen: frühes Mittelalter, Spätgotik, Renaissance, Barock,
Rokoko, Zopf, Empire angeordnet worden wäre und erst innerhalb dieser
großen Epochen, die doch den Arbeiten aller Länder ihren Zeitstil aufgeprägt
haben, nach Ländern auseinandergehalten wäre. Denn einen Gesamtüberblick
über die Entwicklung des Bucheinbandes wollte doch der Verfasser im
Grunde mit seinen Beschreibungen und mehr noch mit seiner ausgedehnten
Einleitung geben.