gegen, während der Todesengel die Mutter abberuft und der Vater sich der
Verzweiflung überläßt. Trotz des düsteren Inhaltes sind die schönen Farben-
effekte das Auffallendste an dem Bilde.
Den Proctor-Preis, der für das beste Porträt bestimmt ist, bekam Eugene
E. Speicher für sein fein gestimmtes Bildnis der „Miss Appleton".
Ein Armutszeugnis für die ausgestellten tiguralen Kompositionen ist
die Prämiierung des Bildes „San Juan Pottery" von E. Irving Couse,
das einige mit Töpferarbeiten beschäftigte Indianer darstellt. Das Bild ist
zwar ansprechend in Linien und Farben, aber doch zu unbedeutend für
die Verleihung der für die beste Komposition bestimmten Isidor Memorial-
Medal.
Den Helen Foster Barnett-Preis, der für das beste Skulpturwerk bestimmt
ist, erhielt Mahouri Young für eine kraftvolle und edel durchgeführte
Arbeitergestalt. Das ist insofern erfreulich, als bisher namentlich die
Skulptur hier noch sehr am Konventionellen hing und in der allegorischen
Figur vom griechischen Vorbild beeinfiußt wurde.
In der Frühjahrsausstellung der Academy wurde der Clarke-Preis, der
für die beste iigurale Komposition der Ausstellung bestimmt ist, dem Maler
Charles Bittinger für sein Gemälde „Vorbereitung zum Tanz" erteilt. Auch
dieses Bild ist nicht sehr schmeichelhaft für die Gedankentiefe der amerika-
nischen Künstler. An Originalität steht es zweifellos noch hinter Irving
Couses Preisbild zurück. Die puppenhaften jungen Damen, die sich zum
Balle schmücken, sind virtuos gemalt und fein in der Farbe, das ist aber
ungefähr alles, was man über das Bild mit dem alten Suj_et sagen kann.
Wenn zugegeben werden muß, daß die Figurenbilder die Preise nicht un-
bedingt verdienten, so gilt das dagegen nicht für die Landschaftsmalerei.
Das beste Landschaftsbild der Ausstellung wird mit der Iness-Medaille aus-
gezeichnet, die mit vollster Berechtigung Albert L. Groll für sein Gemälde
„Lake Louise" verliehen wurde. Es ist ein außerordentlich schön gestimmtes
Bild aus Kanadas Bergwelt, die Groll erst im vorhergehenden Sommer für
sich entdeckt hatte. Nachdem er zuerst seine Sujets aus der Umgebung
Newyorks, besonders vom Meeresstrande und Hudsonufer holte, wurde er
später durch seine Bilder aus Arizonas Wüsten sehr bekannt. Nun hat er
wieder eine neue Region gefunden. Die alpine Welt Kanadas mit ihren
blauen Seen weiß er seiner Palette mit ihren gedämpften und doch warmen
Tönen prächtig anzupassen. Er hat mit seiner kühnen, aber niemals derben
Technik! kanadische Stimmungsbilder geschaffen, die seinen Newyorker
und Arizona-Gemälden zum mindesten gleichkommen.
Die Hallgarten-Preise, die für die besten Arbeiten von Künstlern unter
35 Jahren gegeben werden, wurden Charles Rosen für sein kraftvolles,
schön gestimmtes Bild „Der felsige Abhang" und Everett L. Wamer für
sein etwas hart anmutendes Bild: „Am Flußufer" und Eliott Clark für das
Bild „Unter den Bäumen" zuteil. Die Saltus-Medaille für verdienstvolle
Arbeiten erhielt Bruce Crane für sein Bild „Die Hügel". Für das beste von