dung, Gerät, Platte und so weiter aus gebeiztem Nußholz geschnitzt sind;
die Augen sind aus farbigem Glasfluß eingesetzt (Höhe 23' 5 Zentimeter). Mehr
künstlerische Haltung verrät die andere abgebildeteStatuette, an welcher sich
die Anbringung des Elfenbeins auf Kopf, Hände und Füße beschränkt. Dar-
gestellt ist eine rüstige ältere Bäuerin mit einem weitkrempigen Filzhut über
dem Kopftuch und mit einer breiten gefältelten Halskrause. Sie macht an
einem Baumstrunk halt und hat auf ihn den Rucksack mit den breiten Rücken-
bändern abgeladen, in der Linken hält sie einen langen Stab (Höhe 235 Zenti-
meter). „Faitt par Canadej a turin" ist eine reizende
Miniaturschnitzerei ausElfenbein (Abb. 1 1) signiert,
die eine blühend schöne, griechisch gewandete
junge Mutter mit drei Kindern darstellt, von denen
eines auf ihrem Schoß sitzt und aus der mütter-
lichen Brust trinkt, während ein zweites in der
rechten Hand einen Vogel zur Mutter emporhält
und das dritte Kopf und Hand auf das Knie der
jungen Frau legt; links davon ein Bäumchen, rechts
ein Blumenstrauß in einer antiken Vase, alles Bli-
granhaft in Elfenbein geschnitzt und auf eine
runde, schwarze Schiefertafel appliziert (Durch-
messer 8'5 Zentimeter). Von demselben Turiner
Elfenbeinschnitzer des ausgehenden XVIII. jahr-
hunderts (in jener Caritas kündet sich schon deut-
lich der Einfluß Canovas an), über den ich leider
nichts in Erfahrung bringen konnte - eine An-
frage bei den Turiner Museen blieb unbeantwor-
tet -, rührt offenbar eine analoge (gleichfalls aus
der Sammlung Ludolf stammende) Darstellung in
Elfenbeinrelief auf schwarzem Schiefer her, welche
in enger, aber mißverständlicher Anlehnung an Abb. 1a. jesus als Schmerzens-
die Komposition des berühmten herkulanensischen "m"- Bmlm d""sch' "M" "S
_ _ dem XVl. jahrhundert
Wandgemäldes „Wer kauft Liebesgötter" eine
nackte, mit einer Blumengirlande umwundene junge Frau zeigt, die einem
Amorin die Federn aus dem Flügel zupft. Der Kleine trampelt auf dem
Dache eines runden Käfigs herum, hinter dessen Gitterstäben ein zweiter
mit Blumenketten gefesselter Amorin tobt (Abb. I2). Jenes Wandgemälde,
von dessen Komposition hier die linke Hälfte wiederholt ist und das
Goethe zu seinem bekannten anakreontischen Jugendgedicht begeistert
hat, stellt zur Linken des Käfigs mit dem gefesselten Amorin eine Frau
dar, die über dem Käfig mit ähnlicher Gebärde wie auf unserem Relief
einen zweiten Amorin emporhält und ihn zweien ihr gegenüber befindlichen
Frauen oder Mädchen zum Kaufe anbietet; eine Abbildung davon zum
Beispiel bei Murr-Kilian „Abbildungen der Gemälde und Altertümer in dem
Königlich Napoleonischen Museo zu Portici" (III, Tafel VII). Zum Schlusse
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