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wird, dass man aus einem Behälter Wasser durch ein möglichst langes
Rohr ablaufen lässt. Das Princip ist genau dasselbe wie bei den neuer-
dings in die Laboratoriuxnstechnik von Bunsen eingeführten Filtrirpumpen.
Wie man die Massen aber auch gepresst oder entwässert haben
mag, zum sofortigen Verarbeiten sind sie noch durchaus nicht gleichmässig
genug, auch vermindern eine Menge Luftbliischen noch erheblich ihre
Plasticitüt.
Bevor sie der Arbeiter zum Formen erhält, wird sie daher noch
auf's ausgiebigste durch Kneten, Schlagen, Schneiden, Quietschen, Anf-
werfen bearbeitet.
Auch diese Operationen sind je nach dem Thonmaterial theils Ma-
schinen übergeben, wie bei ordinarern Waaren, für die man die Masse
durch Schneide- und Stampfwerke, wohl auch durch das Treten von
Thieren vorbereitet; aber die Bearbeitung erfolgt, wie bei der Por-
eellanmasse durch Handarbeit, wobei der Arbeiter Klumpen und Ballen
so oft gegen eine Wand oder in eine Ecke schleudert, bis sie völlig
homogen geworden ist.
Schliesslich überlässt man in feuchten Kellern den soweit präparirten
Thon noch geraume Zeit, mindestens 2-3 Monate, oh aber auch Jahre
lang sich selbst.
Hierbei tritt eine Veränderung ein, die man wie eine Fiulniss be-
trachten kann. Die weisse Porcellanmasse wird im Innern allmählig ganz
schwarz und riecht nach Schwefelwasserstoff.
Diese Fäulniss ist eingeleitet durch die organischen Reste, die in
dem Thon vorhanden waren, zum Theil auch durch die Manipulationen
mit ihm hineingekommen sind.
Ein absichtlicher Zusatz von etwas Sumpfwasser oder gar Jauche,
die manche Fabriken anwenden, beschleunigt sehr den Process, der darin
zu bestehen scheint, dass durch die organischen Substanzen zuerst der
im Thon stets kleinen Mengen nach enthaltene oder auch zugesetzte
Gyps zu Schwefelcalcium reducirt wird, welches sich seinestheils mit dem
Eisenoxyd zu Schwefeleisen umsetzt. Dieses bedingt dann die graue
oder schwarze Farbe, die an der Luft indess nach wenigen Stunden
wieder verschwindet, indem sich das Scbwefeleisen rasch wieder oxydirt.
Die organische Substanz wird bei der Fäulniss ganz zersetzt,
und vielleicht nur, weil durch die Wegraumung dieses Hindernisses eine
grössere gegenseitige Annäherung und Vertbeilung der kleinsten Theile
der Masse bewirkt wird, erlangt sie eine viel grössere Plasticität als
vorher.
Die Chinesen sollen ihre Thone oft erst nach hundertjährigen Liegen
verarbeiten.
Was nun diese Verarbeitung selbst betriift, d. h. das Formen der
tausendfaltigen Geschirre, Geräthe und anderen Gegenstände aus der so