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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1890 / 9)

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Bezeichnungen des Vergoldens. Könnte die Sache sich nun nicht aber umge- 
kehrt verhalten und diese Ausdrücke von mosaicum, d. h. Zusammensetzungw 
statt dieses von ihnen herrühren, weil in dieser verbreiteten und berühmten 
Kunst Vergoldung ebenfalls eine große Rolle spielte? Wie, wenn der 
Name Mosaik, welcher irgendwie entstanden sein mag, z. B. vom Orien- 
talischen maskith oder von der Verzierungsxßveise der Museen, weil dabei 
unter Anderem eben auch Vergoldung im Spiele ist, den Terminus später 
für jede Art Vergoldung geliefert hätte? 
Solcher Ansicht ist leicht zu begegnen. Es hieße dies, blos philologisch 
urtheilen, unsere Erklärung ist aber gründlicher, weil sie zugleich auch 
auf technologische Gründe sich stützt. Wenn Mosaik (d. h. Glasmosaikenl 
oder Musirung, mös etc. (d. i. Vergoldung überhaupt) von maskith oder 
von musaea oder von was sonst immer käme, so würde dieser Name 
keineswegs zugleich die Technik ausdrücken, in der die Sache hergestellt 
ist, d. h. das Vermahlen, Quetschen, Breitschlagen des Goldes. Dass im 
Stamme mus, mos, hingegen jene Bedeutung wirklich liege, haben die 
angeführten Beispiele zur Genüge erwiesen, während maskith und musaea 
damit nichts zu thun haben. Es wäre zwar denkbar, dass man den Gold- 
blattbeleg eines Tafelbildes, die Goldstaubfärbung eines Metallgefäßes 
mös, Musirung nannte, weil die Goldglasgemälde an den Wänden Mosaiken 
(d. i. Museenbilder) heißen, wie würde sich's daraus aber erklären, dass 
z. B. auch gemahlenes, gequetschtes Korn, Salz, Wein, Oel u. a. der- 
selben Bezeichnung sich fügen müssten? Wie sollten wir den Zufall 
acceptiren, dass Mosaikgemälde (im modernen Sinn) von Musaea etc., kurz 
etwas, was mit uVergoldungu gar keinen Zusammenhang hat, herrührte, 
trotzdem aber mös, Musirung sich (wegen des Inbegrilfes: Vergoldung) 
an Mosaik anschließe und trotz verschiedener Bedeutung und Wurzel 
zufällig beiderlei Ausdrücke! Musirung - Mosaiken, so übereinstimmend 
ähnlichen Klang besäßen? 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
Auszeichnungen. Se. k. und k. Apostel. Majestät haben dem 
Curator des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, Universitäts- 
Professor Hofrath Dr. Otto Benndorf, das Ehrenzeichen für Kunst und 
Wissenschaft allergnädigst zu verleihen geruht. 
- Se. Majestät der König von Rumänien hat dem Director des 
k. k. Oesterr. Museums Hofrath J. R. v. Falke das Commandeurkreuz 
des Ordens vStern von Rumänien" verliehen. 
Personalnachrlohten. Der Director des k. k. Oesterr. Museums 
Hofrath v. Falke ist von seinem Urlaube zurückgekehrt und hat die 
Leitung des Museums wieder übernommen. - Der Vice-Director Re- 
gierungsrath Bruno Bucher hat eine Studienreise nach Deutschland 
GDgCUCICD.
	        
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