Vertretern der Wissenschaft für die Zeitschrift des Institutes gelieferten Bei-
träge hinweisen. Ein Blick in die Liste derjenigen, die an der diesjährigen
Ausstellung des Museums sich betheiligen, zeigt die Stellung des Museums
gegenüber dem schaffenden Gewerbe in erfreulichster Weise, und ich weiss
nicht, soll ich sagen, es ist zu fürchten oder zu hoffen, dass die Räume dieses
Hauses sich bald als zu klein erweisen werden, um dem Andrange zu
entsprechen.
Indem ich allen jenen, die an diesem schönen Werke mitgewirkt haben,
den Dank der Unterrichtsverwaltung ausspreche, erkläre ich die Winter-
ausstellung des Österreichischen Museums für eröffnet."
Hierauf fand einRundgang durch die Ausstellung statt. Nach derBesichtigung
der ausgestellten Objecte hielt Architekt Hoftischler Leopold Müller folgende An-
sprache an den Leiter des Unterrichts-Ministeriums:
„Euere Excellenz! In meiner Eigenschaft als Obmann des Aussteller-Comites
wird mir die Ehre zutheil, der hohen Unterrichtsverwaltung und Euerer Excellenz
persönlich den Dank für das Interesse an unseren Bestrebungen zum Ausdrucke zu
bringen, welches Euere Excellenz durch Ihr Erscheinen bekunden. Auch wir dürfen
mit Befriedigung die Wendung zum Besseren constaüren, die sich in derrbeiden
letzten Jahren auf dem Gebiete der heimischen Kunstindustrie gezeigt hat, eine
Erscheinung, die wohl allen jenen von uns zustatten gekommen ist, die mit Ver-
ständnis und Mass der Bewegung der Zeit gefolgt sind. Zu nicht geringem Theile
dürfen wir diesen Aufschwung der Förderung zuschreiben, welche die hohe
Unterrichtsverwaltung durch die ihr unterstehenden Institute dem österreichischen
Kunsthandwerke zutheil werden liess, indem sie, und darauf sei in erster Linie
hingewiesen, dem Österreichischen Museum und dessen Kunstgewerbeschule jene
Bahnen und praktischen Ziele verzeichnete, welche den grossen Anforderungen
der Neuzeit auf unserem Gebiete entsprechen.
Wenn wir so mit Freude auf die Erfolge unseres Schaffens hinweisen
dürfen, so drängt es uns, mit aller Macht desjenigen zu gedenken, unter dessen
warmer Fürsorge und allergnädigstem Schutze das österreichische Kunstgewerbe
das geworden ist, was es heute bedeutet, unseres erhabenen Monarchen und
allergnädigsten Kaisers. Im Namen der Aussteller des Österreichischen Museums
rufe ich darum: Seine Majestät der allergnädigste Kaiser und Herr lebe Hoch!"
Die Versammlung stimmte begeistert in das dreimalige Hoch ein.
Seine Majestät der Kaiser geruhten am 5. December die Winterausstellung
im Österreichischen Museum zu besichtigen und bei dieser Gelegenheit
Allerhöchstseine Anerkennung der Leistungen des österreichischen Kunst-
gewerbes auszusprechen.
Die Winterausstellung wurde ferner von den meisten der hier weilenden
Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses mit Besuchen beehrt. Es besichtigten
die Ausstellung am 24. November Frau Erzherzogin Maria Theresia mit der
Frau Herzogin von Parma, am 28. November Frau Kronprinzessin-Witwe
Erzherzogin Stephanie und Frau Erzherzogin Elisabeth, am 6. December Frau
Erzherzogin Isabella, am 8. December Herr Erzherzog Franz Ferdinand von
Österreich-Este, am n. December Herr Erzherzog Franz Salvator und Frau
Erzherzogin Marie Valerie mit der Frau Erzherzogin Maria Immaculata, am
15. December die Frauen Erzherzoginnen Elisabeth und Annunciata und am
3x. December v. M. Herr Erzherzog Ludwig Victor.
An der Winterausstellung haben sich x76 Kunstgewerbetreibende - davon
140 in Wien, 36 in der Provinz -- betheiligt. Die Gesammtverkäufe, welche die
SEINE MAJESTÄT DER
' KAISER IN DER
WINTERAUSSTELLUNG