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fäBe gelöst hatten und dieser Betrag in Rechnung gezogen wurde, ergab
sich Folgendes: '
z Liter destillirtes Wasser hatten . . . . . . . . . . . . . . 0'062 Gramm,
2 Liter von mit Wasserglas versetztem destill. Wasser
hatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I
2 Liter Hochquellenwasser harten . . . . . . . . . . . . . . . .. 0'014 v-
2 Liter von mit Wasserglaslösung versetztem Hoch-
quellenwasser hatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 0'010 u
von der Substanz des Marmorwürfels gelöst.
Es resultirt aus diesen Resultaten, dass das Hochquellenwasser,
also Quellwasser, welches bereits kohlensauren Kalk aufgelöst enthält,
weniger lösend auf die glatte-Marmoroberfläche einwirkt, als reines destilv
lirtes Wasser, welches von solchem Salze ganz frei ist.
Noch besser verhält sich übrigens in dieser Beziehung destillirtes
Wasser, welches durch längeres Verweilen über groben Marmorstücken
mit einer gewissen, zur Sättigung nöthigen Menge von Calciumcarbonat
beladen wurde. Bei einem diesbezüglichen Versuch lösten zwei Liter eines
solchen Wassers unter ähnlichen Umständen, wie die oben beschriebenen,
kaum o'oo64 Gr. von der Substanz des Marmorwürfels.
Man muss somit selbst reines Wasser, Marmor gegenüber, mit einer
gewissen Vorsicht in Anwendung bringen und es dürfte sich empfehlen,
durch Beigabe einer bestimmten, jedoch stets sehr geringen Menge von
Wasserglas den nachtheiligen Wirkungen vorzubeugen, wobei jedoch
darauf zu achten ist, dass ein Bodensatz, der sich bei Zusatz von Wasserglas
nach längerem Stehen bildet, absetzen gelassen und nur das von diesem
abgegossene Wasser zum Waschen benützt wird. Anstatt Wasserglas
kann man wohl auch Seife anwenden, doch müssen Menge und Natur
dieses Zusatzes sorgfältig erwogen werden.
Bei Erzmonumenten steht die Sache weniger bedenklich. Uebrigens
kann man unter gewissen Umständen auch bestimmte Lösungsmittel für
fetthaltige Substanzen, wie Terpentinöl und Petroleum, mit Vortheil zur
Anwendung bringen. Unter allen Verhältnissen jedoch ist öfteres Ab-
waschen mit Seife wenigstens für Erz zweckmäßig.
Die Seifen bestehen aus den Alkalisalzen der Fettsiiuren mit höherem
Kohlenstoifgehalt (Palminnsäure, Stearinsäure, Oelsäure) und haben die
Eigenschaft, durch vieles Wasser eine theilweise Zerlegung in freies Alkali
und ein saueres Salz zu erleiden. Das freie Alkali wirkt lösend auf fett-
artige Körper und entfernt die anhaftenden Unreinigkeiten, welche durch
das den Schaum bildende sauere Alkalisalz eingehüllt werden und es ist
somit klar, dass jedes Alkalisalz, welches in ähnlicher Weise durch Wasser
zerlegt wird, bis zu einem gewissen Grade die Seife ersetzen kann, wie
z. B. das Wasserglas.