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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 212)

84. 
85. 
Nr. 8x) mit kleinen rothen und grünen zerstreuten Blattmotiven. 
Am rechten Rande eine schmale, zartgemusterte Gobelinborte von 
Wolle in frisch erhaltenen Farben (roth, grün, gelb und weiss). 
Bruchstück einer in Uni-Streifen dessinirten Tunica aus dünner Baum- 
wolle. Der zum Theil erhaltene Halsausschnitt ist mit feinen rothen 
Gobelinbörtchen, in welchen kleine weisse Baum- und Doppelkreuz- 
muster abwechseln, besetzt. Vom Halse laufen über die Brust auf 
farbig punktirten Linien in eine Dreieckspitze zusammen matt grüne 
und gelbe abgerundete Herzblatrornamente; links und rechts davon 
gehen von den Achseln zwei in gleicher Weise gemusterte Parallel- 
streifen (bis zum Saum der Tunica) herab. Diese im delicatesten 
Gobelinstil ausgeführte Gewandverzierung ist von vornehmer Wir- 
kung und Eleganz. 
Dieser Gewandstolf gehört zweifellos in die Classe der berühmten Ägypti- 
schen Sclnirb-Gewebe, welche, vorzüglich aus Leinen producirt, (s. die folg. Nr.) 
sich dadurch auszeichneten, dass in der mehr oder minder feinen Textur verticale 
Streifen oder Bander derartig kunstvoll eingewebt erschienen, dass dadurch eine 
ungewöhnlich zarte Uni-Dessinirung im Grundgewebe erzielt ward. Man hat bisher 
die Natur dieserStolfgattung, welche in den ägyptischen Städten Alexandrien, Tinnis 
und Damiette erzeugt wurde, nicht erkannt; selbst ihr Name blieb dunkel. Scharb, 
richtig Sarb ist jedoch nichts anders als eine Arabisirung aus cnilalq, mlpa und 
der in das Textile übertragene Name der gestreiften Meerbrasse (Syarus mlpa) 
Dasselbe Wort bezeichnet desshalb nach einigen Schriftstellern schlechtweg auch 
einen r-Srreifgna oder ein vßandw. Dieser Bezeichnung entsprechend erscheint 
die Ornamentirung der Gewandstreifen, welche in Farbe und Formgebung eben 
den die Longitudinal-Streifen dieses Fisches fßllendeu grossen Ctenoidschuppen 
ähnelt. 
Bruchstück eines Gewandstückes aus feinstem Scharb-Linnen (s. Anm. 
zur vor. Nr.) mit äusserst geschmackvoller Decoration in Gobelin- 
arbeit. 
86-87. Zwei zu Todtenlacken gehörende grobe Leinenstücke mit Go- 
88. 
belinmusterung in buntfarbig abwechselnden Reibungen von roh- 
stilisirten Menschengestalten, Blattliguren, Blumenmotiven und Vögeln. 
Leinwandstück (Rest eines Todtentuchs), in Gobelin-Combination 
verziert mit einem Kreisornament, das von vier grossen Rosetten 
und vier kleinen Blüthen umgeben ist. Reizende Durchführung in 
feinstem Stil. 
Unterer Theil einer unil-gestreiften Baumwolltunica mit bandartig 
herablaufender Gobelinverzierung. Der sichtbare breite Streif ist mit 
gewebten blauen Linien eingefasst und gefüllt mit kleinen, in kräf- 
tiger Färbung abwechselnden Blattornarnenten. Der Saum (Iista) 
besteht in einer aufgenähten, schmalen, blau gegründeten Wollborte 
und einer weiss lancirten geometrischen Ornamentation.
	        
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