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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 101)

tum ab, das sich darin so sehr gefiel, daß 
die spitze Feder Ferdinand Kürnbergers 
das berühmt gewordene Wort von der 
„Denkmalpest" fand. Für diese „bürger- 
lichen" Denkmäler war die monumentale 
Aufstellungsart der dynastischen freilich 
zunächst nicht ohne weiteres anwendbar. 
Galt etwa Schubert auch als Liederfürst, 
so konnte es sich doch nicht empfehlen, 
ihn wie einen Monarchen oder Feldherrn 
zum Zentrum eines Platzes zu machen. So 
begann man vorerst zu experimentieren 
und fand als erste Variante die Aufstellung 
in einem Park. Joseph Haydn war vorerst 
als Figur auf dem Brunnen vor der Gum- 
pendorfer Kirche gedacht, von der aus er 
einst zu Grabe getragen worden war, 
wurde dann, da er doch kein heiliger 
Johannes sei und „durchaus mit wässeri- 
gem Zeug nichts zu tun gehabt"7 habe, 
für den Esterhazypark ausersehen, ehe er, 
den man am liebsten im Ringstraßenbereich 
gesehen hätte, vor die Mariahilfer Kirche 
kam. Nach der „Parkvariante" versuchte 
man sich mit dem Kessel-Monument 1862 
zwar auch innerhalb eines Parkes, schuf 
aber doch einen größeren freien Platz 
und schließlich in der Bauplastik mit 
Columbus und Smith an der Handels- 
akademie bzw. den 8 Figuren der Elisabeth- 
briicke an einem Verkehrsbauwerk. Diese 
drei Lösungen - Park, Platz, Bauplastik A 
sollten auch weiterhin die städtebaulichen 
Möglichkeiten für die Skulpturen bürger- 
licher Denkmäler bleiben (erst viel später 
versuchte man, diese schließlich aufge- 
brauchten Formen durch die „Banklösung" 
zu variieren: Elisabeth-Denkmal, Lesche- 
titzky-Bank im Türkenschanzpark, Elisa- 
bethruhe am Kahlenberg, Degenruhe usw.). 
Die erste dieser Lösungen v die Aufstel- 
lung in einem Park 7 fand man in gültiger 
Form zunächst beim Schubert-Denkmal. 
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