fallen in die Regierungszeit der
Kaiserin Elisabeth. Am I. Fe-
bruar 1744 schloß der in diplo-
matischer Mission in Stockholm
weilende kaiserlich russische
Kammerherr Baron Korff mit
Hunger einen Kontrakt, worin
sich dieser verpflichtete, in Pe-
tersburg eine Porzellanfabrik zu
errichten. Er übersiedelte noch
in demselben Jahre mit seinem
Schwager Heinrichson, der Mi-
niaturmaler war, von Stock-
holm nach Petersburg und be-
gann gemeinsam mit dem Che-
miker Winogradow, der ihm an
die Seite gegeben wurde, die
Errichtung einer Fabrik. Hun-
gers Kenntnisse erwiesen sich
aber nicht als vollkommen aus-
reichend und so übernahm
Winogradow, nachdem er sich
das, was ihm Hunger ver-
mitteln konnte, zu eigen ge-
macht hatte, imJahre 1748 selb-
ständig die Leitung und Hunger
wurde entlassen. Ein halbes
Dutzend ziemlich schlecht geratener Tassen war der Erfolg dieser ersten
langwierigen und sehr kostspieligen Bemühungen. Erst im Jahre 1751 war
man über das erste Versuchsstadium hinausgelangt und konnte der Kaiserin
die erste gelungene Tabatiere überreichen. Zwischen 1751 und 1753
fanden wegen Unverläßlichkeit Winogradows verschiedene Besetzungen der
Direktorstelle statt, die jedoch mit der Wiederanstellung Winogradows
endeten, der jetzt in Nikita Woinow einen technischen Mitarbeiter erhielt.
Als Brennmeister und Kapselmacher fungierte ein gewisser Christian Werner,
außerdem waren zwei Maler, ein Modelleur und zwei Bossierer angestellt.
In den nächsten Jahren arbeiten zwei Italiener, der Bildhauer Vistarini und
der Modelleur Karl Monti, an der Fabrik. Die zwei ersten Maler waren die
beiden Tscherssows, Vater und Sohn; jedoch bald wurden ähnlich wie in
Wien Akademieschüler zur Porzellanmalerei herangezogen. Der Porzellan-
scherben glich anfangs mehr dem chinesischen als dem aus Meißen. Die
Erde aus Gjel gab den Gegenständen einen etwas gelblichen, die aus Orenburg
einen weißen, etwas bläulichen Ton. Bis 1753 wurden nur kleinere Gegen-
stände, wie Tabatieren, Tassen, Messer- und Degengriffe, Glocken, Ostereier,
Vase aus dem Jahre 1762 (Aus demWerke über die kaiserliche
Porzellanmanufaktur in St. Petersburg)