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falschen Zutaten, erzielte im Vorjahre auf der Auktion Lanna einen Rekord-
preis von 123.000 Kronen. Unser Reliquiar hat die Form eines länglichen,
mit einem Satteldache überdeckten Hauses, das auf vier Füßen von quadra-
tischem Grundriß aufruht; es besteht aus dicken Eichenholzbrettchen, die
außen mit Kupferplatten bekleidet sind, und zwar sind diese Platten ganz
primitiv angenagelt. Soweit nun
die Bronze dieser Bekleidung
unbedeckt gelassen ist, ist sie
wenigstens durch Gravierungen
verziert (die umrahmenden Strei-
fen, die Körper der Figuren und
so weiter); alle übrigen Bronze-
teile sind durch Reliefauflagen
oder durch farbiges Email, das
in die ausgetieften Stellen ein-
gelassen ist (sogenanntes Gruben-
email), geschmückt.
Die Vorderseite des Schrei-
nes zeigt im Mittelfelde den Ge-
kreuzigten mit Johannes und
Maria, die in der Weise jener
Zeit (vergleiche die Mosaiken)
halb so klein gebildet sind als die
Gestalt des Erlösers. Über den
Kreuzesarmen ragen trauernde
Engel hervor. Auch die Seiten-
felder der Vorderseite sind mit
Engelgestaltenverziert.DasDach
ist mit ornamentalen Motiven
geschmückt und trägt den Rücken
entlang einen durchbrochenem
Steg mit zwei I-Ialbiiguren. Die
Schmalseiten zeigen Gestalten
von Heiligen, auf der Rückseite
ist das Dach Egural verziert, weil Abh.4. Geißelung Christi, Elfenbein-Hochrelief(Stift Krems-
die Wand das Schlüsselloch trägt. mm"
Gleichfalls der romanischen Epoche gehört die kreisrunde, vielfach durch-
brochene, feuervergoldete Kupfer-platte an, die der Kremsmünster Kirchen-
schatz aufbewahrt; sie zeigt in getriebener Arbeit allerlei symbolische, von
Leoninischen Hexametern umrahmte Darstellungen, die auf die Auferstehung
und Himmelfahrt Christi Bezug haben. Die Scheibe steckt in einem Nodus,
der auf einem emaillierten Dreifuß aufruht. Die Rahmenverzierung dieser
romanischen Scheibe ist verloren gegangen; analoge Stücke legen die
Vermutung nahe, daß diese Rahmenverzierung die Reliquien enthielt, daß