AbbJmKredenz-
messer, Klinge
ohne Schneide,
deutsch,um 1650.
Länge 22 Zenti-
meler
Abb. 33. Vorschneid-
messer, in Eisen ge-
schnittener Grißßsüd-
deutsch, vermutlich
Stadt Steyr, um 1550.
Länge 274 Zentim.
(Abb. 62), und I-Iolbein, der
Das eigent-
liche Besteck, die
Zusammenstellung
von Löffel, Gabel
und Messer zu ei-
nem Ganzen bei
analoger Ausbil-
dung der Griffe ist
erst im XVII. Jahr-
hundert entstan-
den. Wie wir gehört
haben, war es im
späterenMittelalter
üblich, daß sich der
geladene Gast Löf-
fel, weiters Messer
und Gabel mit-
brachte, weil man
einerseits den Ge-
brauch ganzer Be-
steckgarnituren im
Hause des Gast-
gebers nur am I-Iofe
und beim hohen
Adel kannte und
andrerseits bei der
im Mittelalter stark
verbreitetenFurcht
vor Vergiftung der
Gast auf ein ihm
dargebotenes Be-
steck aus begreif-
lichen Gründen ver-
Abb. 34. Vor-
Schneidmesser,
Griff in Eisen ge-
schnitten. süd-
deutsch, vermut-
lich Stadt Steyr,
XVlLjahrh. Län-
ge 2o'4 Zentim.
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Abb. 3 5. Mes-
ser, GriH in Ei-
sen geschnitten,
süddeursch,
XVlI. Jahrhun-
dert. Länge
13 Zentimeter
zichtete. Bei deutschen Völkern hat sich die
Sitte der Mitnahme des Bestecks im Hand-
werkerstand bis in das XIX. Jahrhundert, im
Bauernstand, speziell in den Gebirgsgegenden
bis auf den heutigen Tag erhalten. Auf einem
Gemälde von der Hand des Bauernmalers Peter
Breughel des Ältern sehen wir einen Hämischen
Bauern, der seinen Zinnlöffel am Hut trägt
Meister der Entwürfe für Dolch- und Besteck-
scheiden, zeigt uns, wie die Schweizer Frauen ihr Besteck in einem Köcher
am Gürtel trugen. Zu dem Messer in der Scheide gesellte sich eine Gabel
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