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Abb. u. Creußen bei Bayreuth in Oberfranken, nach einem Kupferstich aus dem Jahre 17:6
II. DAS CREUSSENER STEINZEUG.
Im XVII. Jahrhundert waren die Erzeugnisse der Creußener Steinzeug-
töpfer bereits allgemein bekannt und wurden allerorten gerühmt. Merian
erwähnt in seiner Topographie - gedruckt Frankfurt 1648 - die Stadt „da
man schönes hafner Geschirr sonderlich Trunkkrüg machet, so weiter ver-
führet werden" und Layritz erzählt in seinem historisch-genealogischen
Palmenwald - erschienen Nürnberg 1686 -, daß Creußen im Dreißig-
jährigen Krieg viel gelitten hatte, jedoch noch weiters „feine irdene Töpfer-
geschirre" herstelle (Abb. 11). Die Anfänge der Industrie liegen im
Dunklen und auch die Verleihung eines
Schutzbriefes an die I-Iafner in Creußen durch
Markgraf Albrecht im Jahre 145g sowie die
eingangs zitierte Mitteilung, daß im Jahre 1512
mehrere Hafner namens Vest in Creußen
arbeiteten, ist noch kein Beweis, daß die
Herstellung des Steinzeuges in das XV. Jahr-
hundert oder in dessen Wende zurückreicht.
Primitive Gefäße aus Steinzeug kennen wir
für den Creußener Bezirk nicht; vielleicht
weil ihnen bisher keine Beachtung zuteil
wurde und das Aufsammeln solcher wichtiger
Zeugen noch nicht erfolgte. Das Interesse,
welches der dermalige Bürgermeister der
Stadt sowie auch die Bewohner dem alten
Handwerk entgegenbringen, läßt die Ver-
meidung einer Verschleppung von Fund-
stücken und damit in absehbarer Zeit wert-
volle Aufschlüsse über die Anfänge der
Creußener Töpfereien erwarten.
Das künstlerische Handwerk beginnt
Abb. xz. Creußener Steinzeugkrug, braun
. . . nach der Mitte des XVI. Jahrhunderts mit
glasiert, mit Relnefauflagen nach Mo- _ __ _
dellen des Kaspar vm den tlefbraunen unbemalten Gefaßen mit