gischen Tä-
tigkeit des
deutschen
Reiches, wo
er längst alles
fertig für die
weitausschau-
endsten Plä-
ne gefunden
hätte. Trotz-
dem blieb er
in Österreich.
Er wäre sich
sonst vorge-
kommen wie
ein Kapell-
meister, der
mitten in einer
Sinfonie den
Taktstock nie-
derlegt. Da-
mals war er
eben erst in
die Phase sei-
nes Wirkens
eingetreten ,
die die vor-
hergehenden abschließen und bekrönen sollte. Er gab das Lehramt an der
Universität und die Leitung des archäologisch-epigraphischen Seminars auf
und setzte an Stelle der Erziehung zur archäologischen Arbeit ihre ausschließ-
liche, durch nichts mehr gehinderte Pflege als Direktor des im Jahre 1898
gegründeten k. k. österreichischen archäologischen Instituts. Durch die Über-
nahme der Aufgaben der Archäologie in die Obhut des Staates, durch die der
Staatsanstalt zugewiesenen Rechte, Pflichten und Hilfsmittel hat Benndorf
seinen persönlichen Einfluß gewissermaßen in einen für alle Zukunft dauern-
den verwandelt und der Entwicklung seiner Wissenschaft in Österreich nach
den Sorgen für Äußerlichkeiten, die er selbst bei jedem neuen Unternehmen
mit einem guten Teil seiner Kraft bewältigen mußte, glatte und bequeme Bahn
geschaffen. Über den Umfang der Befugnisse des kaiserlich deutschen archäo-
logischen Instituts, das als Vorbild bei der Gründung des österreichischen
Instituts diente, geht dieses in glücklicher Weise noch hinaus, indem es nicht
nur Interessensphären im Ausland sondern auch im Inlande festsetzt. Dem
österreichischen Institut liegt auch die Oberleitung der staatlichen Antiken-
sammlungen ob, zum wechselseitigen Vorteil von Institut und Lokalmuseen.
Aus „Beethoven-Häuser" von Karl Moll: Haus in Heiligensladt, Grinzingersuaße 64
(Sommer 1808)
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