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der Masse leicht zu behandeln ist", bei seinem viel geringem Schmelz-
punkt mit einem weit kleinem Aufwande an Brennmaterial gebrannt
werden kann, weil es sich wegen der niedrigeren Temperatur des Brandes
weniger verzieht und nicht viel Ausschuss liefert, weil sich die Bleiglasur
eben so leicht aufschmelzen lässt, eine Glasur, die noch überdies die
Aufnahme zarter, oft reizender Farbentöne sehr begünstigt und der Ma-
lerei {überhaupt eine Tiefe und Durchsiehtigkeit gibt, die auf hartem
Porcellan kaum erreichbar ist, kurz also, weil es sich leicht und wohlfeil
herstellen und sehr schön decoriren lässt.
Trotz seiner geringen Haltbarkeit geniesst es darum in England
nach einen Vorzug vor dem harten Porcellan, und hat sich bei den rei-
cheren Classen so eingebürgert, wie bei den ärmeren die Fayence.
Ich erwähne die Fayence hier noch einmal als den Repräsentanten
der feinsten Waare aus porösem Thon, im Gegensatz zu dem Poreellan,
den feinsten Waaren aus durch ein Flussmittel gedichtetem Thon.
Einzig die erstaunliche Wohlfeilheit dieser Art von Waaren macht,
dass sie neben dem Porcellan noch ihren Platz behauptet, wenn auch sie
von demselben durch dieses schon verdrängt werden ist und ihm endlich
ganz wird das Feld räumen müssen, denn auch diese Wohlfeilheit ist in
Anbetracht der Gebrechlichkeit und schnellen Abnützung eigentlich nur"
eine scheinbare.
Die Wohlfeilheit aber ist bei der Fayence durch dieselben Verhält-
nisse bedingt, wie bei dem englischen Porcellan, zumal dieselben in der
F abrieation sich noch günstiger gestalten als bei diesem letztern.
Grosse Plasticität, daher leichte Form bedeutender Masse, wesent-
liche Ersparniss an Brennmaterial, da. sie nur bis zum starken Sintern
gebrannt wird, sehr wenig Ausschuss, weil sie sich bei dieser Temperatur
in der Form noch nicht verändert, eine bleiische Glasur, die sich, weil
sie leicht schmilzt, schnell aufbrennt, lauter Vortheile, die ein schnelles
Arbeiten, eine massenhafte Production bei verhältnissmässig geringen
Auslagen gestatten. ' (Schluss folgt.)
Bücher-Revue.
Boma artlsllca. (B. K. 3142.)
So betitelt sieh ein neues Knnstjournsl, von dem bisher 4 Hefte ausgegeben
sind, eine Monatsschrift, geziert mit Illustrationen, lithogrßphisch, phototypiech, und in
Holzschnitt ausgeführten Tafeln. Als Herausgeber erecbeinen artisti Romnni auf dem
Titelblatte. Der Text hat bisher die alte und neue Kunst zum Gegenstnuda. Ein Aufsatz
über Giulio Romano im 1. Hake erhebt sich zwar kaum über den Charakter eines popu-
lären Extrsctee aus Vnsari, dagegen befriedigen die Artikel: ,Il Palauo del Duca Gu-
zioli," „Unß Visita notturna nl Museo Varicaxio" und ein Aufsatz über Overbeck. Die
Tafeln, namentlich die auf pholotypischem Wegs hergestellten, sind sehr gelungen; auch
scheinen die Vurlageu für Goldschmiednrheiteu besonders empfehlenswerth.