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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 223)

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so reich sprudelt wie bei König; und wie er eminent zeichnet, ist er auch 
Meister in der Ausführung. Das Nackte wie das Gewand ist sorgfältig 
studirt. Nichts verräth im Nackten eine conventionelle, sog. akademische 
Behandlung der Formen. Die Natur ist sorgfältig studirt und nicht in 
modischen naturalistischem Sinne, sondern feinsinnig benützt, wie es bei 
König nicht anders zu erwarten ist. Das "Liebesgeheimnissl hat es ver- 
dient, dass König von der k. k. Akademie der bildenden Künste durch 
Verleihung des ReicheYschen Preises ausgezeichnet wurde. 
(Wiener Kunstgewerbeverein.) Unter dem Vorsitze des Regie- 
rungsrathes J. v. Falke fand am 2. März im Vortragssaale des Oesterr. 
Museums eine Versammlung statt zur Constituirung des neuen Wiener 
Kunstgewerbevereins. Der Verein stellt sich die Aufgabe, im Anschluss 
an das Museum für Kunst und Industrie die gesammten Interessen der 
heimischen Kunstindustrie zu fördern und dieselben nach jeder Richtung 
hin zu vertreten. Er wird, in zwölf Gruppen getheill, diesen Zweck zu 
erreichen suchen und unter Anderm permanent eine Ausstellung von 
kunstgewerblichen Erzeugnissen unterhalten, zu welchem Zweck im Mu- 
seum drei Säle zur Verfügung gestellt werden. Der Jahresbeitrag wurde 
auf fl. ro normirt und der Ausschuss aus folgenden Personen gebildet: 
R. v. Waldheim (Präsident), J. Bacher (Vice-Präsident), A. I-Ianusch, 
L. Wilhelm, D. Göpferr, B. Erndt, F. Paulik, F. Rollinger, Ph. v. I-Iaas, 
B. Bucher, J. v. Falke, J. Storck. 
(Denkmal auf W191i! Befreiung 1683.) Se. Majestät der Kaiser 
hat zu den Kosten des im St. Stefans-Dome zur Erinnerung an die 
Befreiung Wien's im Jahre r683 zu errichtenden Denkmals einen Beitrag 
jährlicher eintausend Gulden auf die Dauer von sechs Jahren aus der 
Allerhöchsten Privatcasse huldvollst zu bewilligen geruht und aus diesem 
Anlasse an den Fürst-Erzbischof von Wien nachstehendes Allerh. Hand- 
schreiben gerichtet: 
Lieber Fürst-Erzbischof Ganglbauer! Mit besonderem Wohl- 
gefallen habe Ich aus der Mir überreichten Eingabe ersehen, dass Sie im 
Vereine mit patriotischen und kunstsinnigen Männern sich die dankens- 
werthe Aufgabe stellten, das in dem altehrwürdigen St. Stefans-Dome 
zur Erinnerung an die ruhmvolle Vertheidigung und Befreiung Wien's 
im Jahre r683 zu errichtende Denkmal nunmehr der Verwirklichung 
zuzuführen. . 
Ihren vereinten Bemühungen wird der Erfolg nicht fehlen und 
gerne bereit, zur Förderung jenes schönen Werkes aus Meinen Privat- 
mitteln beizutragen, erlasse Ich dieserwegen unter Einem das Erforder- 
liche an Meinen Fondsdirector. 
Wien, am 16. März 1884. Franz Joseph m. p. 
Concursausschreibung. 
An der zu errichtenden k. k. Webeschule in Mährisch-Schönberg sind fol- 
gende Lehrer- und Werkmeisterstellen zu besetzen: 
I. Die Stelle eines Schulleiters, welcher gleichzeitig den Unterricht in der Theorie 
der Weberei (Composition, Decomposition und Calculation), in der Technologie der 
Weberei und in der Maschinenkunde zu ertheilen hat. 
Mit dieser vom z. August d. J. an zu besetzenden Stelle ist der Charakter eines 
Staatsheamten in der Vlll. Rangsclusse mit den gesetzlichen Bezügen derselben (Gehalt 
1400 8., Activitätszulage 140 G. und Anspruch auf zwei Quinquennalvorrrückungen 
ä 200 fl.) verbunden. Die Ernennung erfolgt mit der Verpflichtung zur Ablegung eines 
Probetrienniums.
	        
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