Anstalt als Eigenthum einer Actiengesellschaft unter der Firma nCompagnie
de verres et mosuiques de Venise er Muranoa fort, während es durch Unter-
stützung von hoher Seite in Berlin Herrn Salviati möglich gemacht
worden ist, ein eigenes Institut für Mosaikmalerei in Venedig mit einer
Filiale in Berlin einzurichten.
Die künstlerische Wirkung des Mosaikbildes ist aber in erster Linie
das Verdienst des Professors Ferdinand Laufberger und des Architekten
Heinrich v. Ferstel. Die Architektur bewegt sich in den vornehmen
Linien der italienischen Renaissance, welche auch das Museum und die
Kunstgewerbeschule zeigen und welche Ferstel mit unvergleichlicher Meister-
schaft beherrscht. Jeder, welcher für architektonische Schönheit Sinn hat,
freut sich dieser Gebäude. Professor Laufberger ist in allen Gebieten
der malerischen, figuralen Decoration ein Künstler ersten Ranges. Er ver-
einigt Stylgefühl mit grosser Kenntniss des Gesammtgebietes des Orna-
mentes. Die Sgralfito-Decorationen am Museum sind sein Werk; sie sind
in der echten alten Sgraliito-Technik ausgeführt und haben wesentlich
dazu beigetragen, diese Decorationsweise wieder in das Leben einzuführen.
Am Portale der Rotunde auf dem Weltausstellungsplatze ist ein Glas-
gemälde Laufbergefs, das leider wenig beachtet wird, aber sehr schön
in der Zeichnung und in der Conception ist. An der Fassade der Kunst-
gewerbeschule sind zwei kleine Medaillons von Laufberge r's Hand, welche
in reizender Weise die Ko sch'schen Ernailfarben für Wanddecoration zur
Geltung bringen. In dem grossen Mosaikbilde hat derselbe den Typus
der friedlichen Minerva mit dem Attribute der Eule festgehalten, wie ihn
die Griechen in der Pallas Athene und ihnen folgend die Römer der Kaiser-
zeit geschalfen haben. Das Mosaikbild ist eben in seiner Einfachheit und
Vornehmheit von grosser Wirkung. Unterhalb desselben kommt ein Brun-
nen, welcher, von Ferstel entworfen, den kunstgeübten Händen des Bild-
hauers Pokorny übergeben ist. R_ v, E"
Die gewerbliche Zeichen- und Modellirschula in Innsbruck.
Im Laufe des Monats October wurde in Innsbruck die vom k. k.
Unterrichts-Ministerium errichtete Zeichen- und Modellirschule erölinet,
und zwar im provisorischen Locale des städtischen Schulgebäudes zu Drei-
beiligen. Die Schule ist vom Unterrichts-Ministerium reichlich mit Lehr-
mitteln ausgestattet worden, und es wirken an derselben drei Wiener
Künstler, welche eine reiche künstlerische Erfahrung hinter sich haben.
An der Spitze derselben steht der Architekt Herr Johann Deininger,
ein Schüler des Dombaumeisters Professor Schrnid t, welcher schon einige
Zeit hindurch praktisch im Baufache gewirkt hat. Dass Herr Deininger
mit dem Styl und den Kunstformen der Gothik gründlich vertraut ist,
kommt demselben speciell in Tirol sehr zu statten, da diese Kunstübung