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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 4)

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IE Textilausstellung des Leipziger Kunstgewerbe- 
museums ist zunächst zwar nur als der erste 
Versuch einer Reihe von Sonderausstellungen 
gemeint, die der Stärkung des örtlichen Sinnes 
für Kunst und Kunstgewerbe dienen sollen; 
auch wurde das grösste Gebiet der Textilkunst, 
die eigentliche Weberei, von vornherein aus- 
geschlossen, auch die Teppichknüpferei ist - 
beabsichtigt oder nicht - sehr stark zurück- 
getreten: gleichwohl ist die Bedeutung der Aus- 
stellung weit über das örtliche Interesse hinaus- 
gewachsen. Und das nicht so sehr durch ihre internationale Bedeutung. 
Wohl ist England durch einen guten Teppich von Brangwyn, wohl ist 
Schweden durch zahlreiche treffliche Arbeiten, und vielleicht noch das eine 
oder andere Land durch dies oder jenes Werk vertreten: vor allem ist es 
aber doch eine deutsche und österreichische Ausstellung. Und man kann 
den gegenwärtigen Stand, insbesondere der Stickerei und Spitzenerzeugung 
in diesen beiden Ländern ziemlich klar verfolgen, weniger der Gobelinarbeiten, 
bei denen Österreich sehr schwach vertreten ist. Überhaupt ist ja die Beteili- 
gung auf den verschiedenen Gebieten und von Seite der verschiedenen Orte 
sehr ungleich gewesen. Es machte sich eben vielfach der Umstand geltend, 
dass in diesem Jahre auch noch die Ausstellungen in Turin, in Düsseldorf 
und von Seite Österreichs noch die österreichische Sonderausstellung in 
London zu beschicken waren. Österreich hatte also insbesondere einen 
schweren Stand; gleichwohl hat es, wie kein Besucher der Ausstellung 
leugnen wird, in vollsten Ehren bestanden. 
In vieler Beziehung blendend treten die „Handarbetets Vänner" in 
Stockholm auf, jene 
Gesellschaft, die 
sich, zum Teil 
auf die Anregun- 
gen Jakob von Fal- 
kes hin, vorbeinahe 
3ojahren, zunächst 
zur Pflege schwe- 
discher, altüber- 
lieferter I-Iauskunst 
gebildet hatte. Man 
 
 
_ _ Textilausstellung in Leipzig, Tischläufer von Armgard Angerrnann, Dresden. nach 
kennt lhfe Lelstun" Entwurf von Professor Gussmann. Dresden. graugelbe und grün: Seide auf Leinen 
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