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Füufter Jahrgang. d e e 15. Mai 1870.
k. k. österr. Museums für Kunst ä Industrie.
(Monatschrift für Kunst ä Kunstgewerbe.)
(Am I5. einen jeden Monats erhcheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 ü. 61W.
Redßwteur Bruno Bucher. Expedition von C. Geroldä Sohn. Man abounirt im Museum,
bei Gerold ü. Comp., durch die Postanstalwn, sowie durch alle Buch- und Kunsthandluxlgen.)
l u u 1 1 x: m. Hturgilcheu Gewiudur mit unbllohen Iulchrllun m der Mnrieukircha in Dlnzlg. - Neun
- Erwerbung!!! m Muuuml. - Cßrlmisehn Auuhllnng m Zndm. - Genonlvorummlung der
Gemllsclul! m- Förderung a" Kuungewerbeuchulc. - ranrm Verzeichnis: der Mitglieder a"
Genlllehnll x rammm; du Kuultgewerbenhulo. - Anmeldungen m ösmrr. Kunutguwube-
, Anubellullg Im .181]. (v. vßfllißhllhi.) - Bücher-Revue. - Kleinen Minheilungen. - luenl.
Die liturgischen Gewänder mit arabischen Inschriftcn aus der
Marienkirche in Danzig.
Aus dem eben erschienenen Werke „Die Schatzkammer der Marien-
kirche zu Danzig, beschrieben von A. Hinz" i), wurden mir durch Herrn
Prof. R. Be rg au in Nürnberg zehn photographische Abbildungen von
einigen der darin beschriebenen liturgischen Gewändern zur Entzifferung
und chronologischen Bestimmung ihrer arabischen Inschriften über-
sendet. Meine Untersuchung, welche den gegebenen Objecten entspre-
chend auf puläographisch-historischem Wege durchgeführt wurde, ergab
gegenüber den bei bisherigen Forschungen über dieselben Gewänder
möglicherweise zu Grunde gelegenen technologischen Kriterien ein fast
durchgehende widersprecbcndes Resultat. Indem ich dasselbe nun mit
Rücksicht auf den bedeutenden kunsthistorischen Werth dieser Gewänder
im Folgenden der Ocfentlichkeit übergebe, lasse ich vorerst nebst einer
kurzen Beschreibung der Steife die Lesung der Inschriften folgen.
1. Hinz, p. 58 E, Taf. XXIII Fig. 1. - Schwarzer Seidenstoif mit
Plattgoldfaden gemustert. In den die Flügeldecken der Papageien vor-
stellenden Doppelzwölfeoken befinden sich die folgenden bisher noch
nicht entziiferten arabischen Legenden: V
a) Vom äussern Zwölfeck eingeschlossen in Tulut (der sogen.
Königsschrift, einer Abart des Neschi):
0.331,4 U rJbJl Qnbdl QJLJI dknlwli U Y};
d. h. „Unserem Herrn dem Sullän dem König dem Gerechten
dem Weisen Näxir-ed-din (zugehörig)?
') Hit 210 phowgraph. Abbildungen von G. F. Buße. Danzig, A. W. Kufemmn.
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