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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 93)

service bestellt xvortlen, läßt sich nach 
einer von _I. Graf Moy vorgelegten, bisher 
noch unpuhl . rten ilrheit nicht 
halten. Wolf Dietrich hat sich vielmehr ab 
1602 iedesjahr von den (jexverken Gastcins 
eine goldene Schale rcicl n las cnl". 
mlichen Zierar weist auch das im Dom- 
schatx verbliebene M le des Fürsten auf_ 
dem der Einband des Kataloges nachge- 
stziltet ist. Das durch Plantin in Antwerpen 
gedru kte Buch wurde in goldgepreßtes 
Schxvcinslcder gebunden, auf dem llans 
Karl die Deckel aus emailliertem Gold und 
mehr 
Silber angebracht hat. Von den von Paul 
Ilübner geschaffenen Ohjc 'n der llotl 
tafel Wolf Dietrichs wurden neben der 
großen Schenkkanne vier von den 3-1 Kon- 
fektschalen nach Salzburg verliehen. 
Aus der Kapelle im Inneren Gemach 
stammt di 62 cm hohe goldene Kreuz- 
gruppe, die wohl Paulus van Vianen kurz 
nach 1600 in Salzburg geschaffen hat. Die 
qualitätvcillen Figuren zeigen einen für 
den Utrcchter Kleister typischen expressiven 
Vanierismus niederländischer Prägung. 
Die Jahrzehnte nach Xilcilf Dietrich sind 
vor allem durch die dem Metropolitan- 
kapitel gehörenden schönen Kultgeräte ver- 
trete _ daneben durch kleinere Stuck _ die 
in irgendeiner Beziehung zum turstlichen 
Hof stehen. Den Äbschluß bildet das 
liinstandsg _ henl: des Kurfürsten Ferdi- 
nand: ein von Giuseppe Valatlier in Rom 
gcschai-"tener neoklassischer Kelch. den Fer- 
dinand als „erster Salzburger Kurfürst" 
optimistisch Rupertus, dem ersten Salz- 
burger Bist mf, gewidmet hat. 
Durch die intensive Vorarbeit 
Rossachers, durch das Engagen 
Ausstellungsleiters, Diuze mkonservator 
Johannes t euhardt, vor allem durch das 
Fntgcgc kommen der Soprintenrlenrl alle 
Gallerie di enze. die 28 wertvolle S kc 
zur Vcrf gung gestellt hat, konnte das 
Salzburgcr Domk pitel das ein igartige 
Unternehmen wagen, Kostbarkeiten v n 
verschiedenen Standorten 
tragen und sie wieder in der jnheit der 
alten Sammlungen erleben zu lassen. 
zusammenzu- 
Strahlenmonstranz drs Erzbischofs Max Gnndolphv s; 
burg. Domsdutz, 16m 
Elfenbcinkorpus. Salzburg (a). 1733 
Anschnitt mit Inschrift vom Fuß des Kelche: von K 
mm Ferdinand 1. Salzburg, Domschzrz, m0: 
ANMERKUNGEN 7 - iO 
7 Der in Bern wirkende Fachmann für byzantinische Gc 
schmiedekunst, Josef Deör. bereitet darüber eine Pul 
kation vor. Ein kunstgeschichtlicher Vergleich mit ande 
Objekten aus dem ungarischen Ktonschatz weist in 
Filigranarbeit eine weitgehende Übereinstimmung l 
den anderen Insignien. vor allem mit der Stephanskm 
auf. Johannes Pflugcr hatte sich als Erzbischof von G 
mit Matthias Corvinus übcrworfen. Als er seine Rcsid 
verlassen rnußte, zog er unter Mitnahme zahlreic 
bedeutender Schatzkanilnerstüeke zu Kaiser Friedrich l 
den er dann tinanzlcll unterstützte. Dafur wurden i 
zeitweise die Einkünfte der Stadt Stcyr verpßni 
Friedrich I'll. verhalf dem Kirchenfisten schließlich ur 
großen Schwierigkeiten auf den Salzburgcr Metropoüt 
Stuhl. im Gegensatz zu den Reichsinsignien. die am ltör 
lichen Hof aufbewahrt und nur während der Scdisvak 
nadi Gran gebracht wurden, verblieb das Schwurkr 
ständig in der Bischofsstadt. 
h Schluß der Ausstellung werden die n-rittclalterlicl 
ke aus Salzburg im Palazzo Pitti in einem cigci 
Raum aufgestellt werden, dessen Wände mit Broka 
und Faramenten aus dem Mittelalter versehen sind. 
9 Gelegentlich wurde die Meinung vertreten. die Radzivi 
Schale, die ebenfalls von Hans Karl stammt. klmc 
dem Salzburger Ensemble. das derzeitige Wappen 
Spiltr eingeliigt worden. lkossacher hält dies n 
einer mundlichcn Mitteilung - für ausgeschlossen. l 
Radziwill-Wappen sei von höchster Qualität und t 
spreche vollig den übrigen Emailarbeiten. Es ist an 
nehmen, daß es schon ursprünglich rui den Besteller 
Schale geschaffen werden ist. 
W Die Schalen, die je ZOO Gulden kosteten, wurden i 
an Stelle des „Umgeltef, das eine Ar! Umsatzsteuer 
die in dm Bergwerksbelriebcn konsumierten Geträi 
darstellte, geliefert. Wolf Dietrich dürfte das Geld 
Empfang genommen und die Schalen selbst bei sein 
Goldschmied in Auftrag gegeben haben. 
 
 
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