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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 12 
rundet, zu den Niederländern ist ein Frauenporträt von 
Anthonis Moor hinzugekommen, ferner eine Kanallandschaft 
von üoyens, ein galantes Fest von Dirk Hals, ein Stilleben von 
Kalf, eine »Alte am Fenster« von Ostade, eine »Landschaft 
mit Herde« von Jakob van Ruisdael, und eine Geiireszene von 
Craesbeck. Einige Ergänzungen haben auch die Franzosen er 
fahren. 
(Eine Million für einen Rembrandt.) Aus 
Paris wird uns gemeldet: Bei der Versteigerung der Galerie 
Steengracht erreichte Rembrandts Gemälde »Bathseba« 
(Bathseba wird von ihrer Dienerin gekämmt, während eine 
andere ihr die Fußnägel schneidet) den Betrag von einer 
Million Franken. Das erste Anbot war 500,000 Franken, das 
nächste 600.000, dann begann ein heißer Kampf, aus dem der 
Londoner Bilderhändler Douvecn als Sieger hervorging. 
Seine Rivale war Wildenstein (London), der bei 900.000 
Franken stehen blieb. Rembrandts Bild hat seine Schicksale. 
1781 war sein Verkaufspreis in Paris 1200 Franken. Steen 
gracht selbst erwarb es 1841 um 7800 Franken. Diese Summe 
hat sich also nicht übel verzinst. Ein anderes Gemälde der 
Sammlung von Steengracht, die »T a b a g i e« von Brouwer, 
wurde um 426.000 Franken zugeschlagen. Das Ergebnis des 
Tages bezifferte sich auf mehr als vier Millionen 
Franken. 
(Meister der weiblichen Halbfiguren.) Die 
Versteigerung der von uns in Nr. 9 besprochenen Gemälde der 
Meister der weiblichen Halbfiguren ergab fol 
gende Preise: Nr. 1 Meister des Wiener Konzerts. Goldwägerin, 
Mk. 2500. Nr. 2 Meister der Lautenspielerin von Rotterdam, 
Schreibende Dame (siehe die Abbildung in Nr. 9), Mk. 2500. 
Nr. 3 Schule der Meister der weiblichen Halbfiguren, Lucretia, 
Mk, 800. Nr. 4 Schule der Meister der weiblichen Halbfiguren, 
Vanitas, Mk. 1200. Nr. 5 Schule der Meister der weiblichen 
Halbfiguren, Allegorie auf die Tugend, Mk. 1200. Nr. 6 Schule 
der Meister der weiblichen Halbfiguren, Magdalena, Mk. 700. 
Nr. 7 Schule der Meister der weiblichen Halbfiguren, Magda 
lena, Mk. 400. 
(Die Graphiksammlung Weber.) Die in Nr. 10 
besprochene Graphiksammlung Weber (Hamburg) ging unter 
lebhafter Beteiligung vor sich. Es wurden zuiri Teil sehr be 
merkenswerte Preise bezahlt. Lovis Corinths »Kain« 
brachte 140 Mk., seine »Dame am Fenster« 130 Mk. und 
seine »Weiblichen Aktstudien« 210 Mk. Höher wurde Corot 
bewertet. Sein »Souvenir de Toscane« erzielte 770 Mk., seine 
»Environs de Rome« 300 Mk. und sein »Fort detache« 535 Mk. 
Forains »Au restaurarit« ging für 220 Mk. fort, während seine 
»Trois dessins« 470 Mk. erbrachten und der Preis für einen 
prachtvollen Probedrück seines »Enfant prodigue« auf 1280 Mk. 
stieg. Leo Gr einer s »Tanz« wurde mit 580 Mk., seine 
Klhiger-Adresse mit 600 Mk., sein »Eva, Teufel und Sünde« 
mit 455 Mk. und die »Gäa« mit 520 Mk. bezahlt. Kalch 
reuths »Aehrenleserinnen« in einer Szene von zehn vorzüg 
lichen Probeabdrücken erzielten 1080 Mk. Ein Widmungsblatt 
an Arnold Böcklin von Max Kling er brachte 470 Mk. und 
sein Opus XI »Vom Tode«, 1. Teil, den ansehnlichen Preis von 
3000 Mk. Von den Liebermanns wurden das »Porträt 
eine alten Juden« für 830 Mk., ein seltener Probedruck seiner 
»Schafherde an der Tränke« für 510 Mk., die Zustandsdrucke 
von »Ferkelchen« für 510 Mk. und »Ziegenhirten« für 510 Mk., 
das Porträt Prof. Brinckmanns für 500 Mk., »Polospiel« für 
710 Mk. und seine »Badenden Knaben am Meeresstrand« für 
72(1 Mk. verkauft. Sein »Simso'n und Dalila« brachten 1750 Mk. 
und sein Selbstbildnis 1000 Mk. Von Manet erzielte »Le 
fumeur« 300 Mk., »Le guitarerro« 550 Mk. (siehe Fig. 9) und 
»Les Courses« 810 Mk. Ein Zyklus von neun Radierungen von 
Hans Meid wurde für 240 Mk. verkauft. Von Adolf von 
Menzels Originallithographien gingen »Künstlers Erden 
wallen« (6 Blatt mit 11 Darstellungen, 1834) für 275 Mk. fort, 
ein Probedruck seiner »Drei Damen« für 200 Mk. und »Das 
Letzte«, ein erster Abdruck von Ausschleifung, für 310 Mk. 
Charles Meryon war mit Originalradierungen vertreten. 
Seine »Armes symbollques« kamen auf 455 Mk., sein »L’arche 
du pönt Notre-Dame« auf 400 Mk., »La tour de l’Horloge« auf 
500 Mk. (Fig. 10) und sein »St. Ftienne-du-Mont« auf 440 Mk. 
zu stehen. Das »Entree du Convent des Capucins« erzielte 
395 Mk. Von Mi 11 et wurde die »Bergere auvergnate« mit 
330 Mk. und eine Glasätzung »Femme vidant und seau« mit 
Fig. 9. Manet, Le guitarerro. 
400 Mk. bezahlt. Felicien R o p s »Chez les trappistes« erbrachte 
210 Mk. und sein »Premier pas« 275 Mk. Stauffer-Berns 
Brustbild von Adolf Menzel trug 210 Mk., ein Brustbild von 
Gustav Freytag 300 Mk. und sein »Gustav Freytag in seinem 
Garten zu Siebleben bei Gotha« 230 Mk. Erhebliche Preise 
wurden auch für Radierungen von Whistler gezahlt. So 
erbrachte seine »Annie Standing« 540 Mk., sein »Bibi Lafouette« 
350 Mk., ein »Stehendes junges Mädchen« 720 Mk„. eine 
Fig. 10. Meryon, La tour de l’Horloge. 
»Küstenlandschaft bei Hastings« 620 Mk. und »The little Putney 
No. 1« 460 Mk. Den höchsten Preis erzielte sein »Traghetto 
No. 2; Malerische Ecke aus Venedig«, nämlich 3000 Mk. 
(Die Wiener Ansichten von Karl Schütz.) 
Die am 9. d. M. bei G i 1 h o f e r & Ranschburg in W i e n 
stattgefundenc Auktion der Wiener Ansichten von Karl Schütz 
(s. die Besprechung in Nr. II) hatte einen ganz außerordent 
lichen Erfolg. Die 20 Aquarelle warfen einen Betrag von 
100.100 Kronen ab, der sich durch den zehnprozentigen Auf 
schlag auf 110.010 Kronen erhöht. Es erzielten: Nr. 1 Ansicht 
des Platzes und der Kirche von St. Peter K 2700 (Käufer:
	        
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