MAK
Nr. 15/16 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 231 
sammenbrachtc. Dann mehrere Taler und Halbtaler, so 
wie größere Goldstücke, welche aus der Sammlung 
Morosini ersteigert wurden, wie ein Zehndukaten- 
stiick für Steiermark von Kaiser L e o p o 1 d I. vom Jahre 
1660 und ein Fünfdukatenstück für Kärnten von Kaiser 
Ferdinand II. vom Jahre 1627. Aus den Münzfunden 
von Plaika, Schöngrabern, Beizheim und Stuhlweißen 
burg wurden größere Partien erworben, ebenso viele 
kursierende Münzen, meist außereuropäischer Länder. 
Von Medaillen verdient eine Arbeit, vermutlich 
von Tobias Wolf in Breslau, erwähnt zu werden, welche 
Brustbild und Wappen eines unbekannten Benedictus 
Stimmei aetatis 57 im Jahre 1579 darstellt. Das Stück war 
im Privatbesitz. Dann zwei Joachimstaler biblische Me- 
wic zum Beispiel der eines gravierten Zucchctto aus 
dem 17. Jahrhundert, hauptsächlich durch den Ankauf 
einer Reihe von schönen Stich- und Feuerwaffen eine 
ebenso erwünschte wie wertvolle Bereicherung erfahren. 
Unter den Stichwaffen sind eine Serie von Galantcrie- 
degen aus der Rokokozeit und ein etwas älteres Degen 
gefäß besonders hervorzuheben. An erster Stelle muß 
dieses eiserne Gefäß eines Prunkdegens, dessen Bügel, 
Knauf und Stichblatt reiche geschnittene Ornamente auf 
vergoldetem Grunde zeigen, genannt werden. Es ist eine 
mit der Signatur »A. B er and« versehene französische 
Arbeit des 17. Jahrhunderts (Fig. 10). Außerdem verdienen 
folgende Degen, die alle dem 18. Jahrhundert angehören, 
i Erwähnung: ein deutscher mit einem Griff aus Alt- 
Fig. 11. Steinle, Dante und Beatrice. 
daillen. Von Interesse sind ferner ein alter vergoldeter 
Bleiabguß der Medaille auf Cosmus Medici, die 
Friedländer dem Nicolö F1 o r e n t i n o zuteilen 
möchte, und ein guter Abguß nach einem sonst nicht be 
kannten Bildnis von Hans Schwartzin Augsburg der 
Helena Reich lm. Zahlreich sind die Plaketten und 
Medaillen aus neuerer Zeit, die der Sammlung teils als 
Geschenke, wie namentlich mehrere schwere (Joldstiicke 
durch Seine Majestät den Rainer, und als Widmungen der 
Medailleure Philipp Beck, Stephan S c h w a r t z und 
Hugo T aglang, teils durch Kauf zugewachsen sind. 
Neben hervorragenden Arbeiten von Henry Kautsch 
in Paris, wie beispielsweise einem Porträt der Margot 
L e n b a c h (Fig. 8), seien erwähnt die Medaille von 
Flacht auf den Besuch Seiner Majestät in Bosnien und 
der Herzegowina und die vom Oberstkämmereramt be 
stellte Medailie von Rudolf Marschall auf die Ver 
mählung des Erzherzogs KarlFranz Josef mit Prin 
zessin Zita von Bourbon (Fig. 9). 
Die Sammlungen von Waffen und kunst 
industriellen Gegenständen haben im Jahre 
1912, abgesehen von ein paar kleineren Erwerbungen, 
Meißner Porzellan, ein französischer mit einem Gefäß aus 
ziseliertem Silber, einem Griff aus Alt-Sevres-Porzellan 
und einer zweischneidigen Klinge, in die außer reichem 
Dekor auch die Inschrift: »Je cherehe un coeur fidele 
1740« eingeätzt ist; ein anderer französischer Galanterie 
degen mit einem polierten Stahlgefäß, in der goldene und 
silberne Rocailie-Ornamente und Jagdtrophäen mit 
Amoretten eingelegt sind, mit dreischneidiger gold 
geätzter und gebläuter Klinge; ein dritter französischer 
Degen mit einem Gefäß aus getriebenem Silber; und 
endlich ein spanischer, in dessen Gefäß Darstellungen der 
Planetengötter geschnitten sind und dessen zwei 
schneidige Klinge mit Goldtausia geziert ist. 
Die Feuerwaffen sind ein schön geschmückter Rad- 
schloß-Birschstutzen von Franz Wilhelm Weyrer in 
Wien und eine nicht minder reich verzierte Jagdflinte, 
der nicht bloß durch ihren Meister Johann Jakob Bähr 
in Würzburg künstlerische, sondern auch durch ihren Be 
sitzer, den aus dem Wappen zu erschließenden Fürst 
bischof von Wiirzburg Johann Philipp von Greifen 
klau (1699- 1719) geschichtliche Bedeutung zukommt. 
Der Bestand der kaiserlichen Gemälde-
	        
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