MAK
Seite 42 
Internationale Sammler- Zeitung, 
Nr. 3 
Schweden (Brunn in Kopenhagen) und die durch grolle Selten 
heiten, insbesondere Silbermedaillons, ausgezeichnete Römer- 
sammlung des Baurates Horsky (Wien) versteigern. Edm. 
Rappaport in Berlin bringt im April eine Universal- 
sammlung, die besonders Deutschland berücksichtigt, und 
Josef Hamburger in Frankfurt a. M. wird die Ver 
steigerung der Napoleonfolge aus dem Besitz Bramsens fort 
setzen. 
(Eine van ’tHoff-Plakette) hat der holländische 
Bildhauer Pier P a n d er in Rom nach einem von ihm ge 
schaffenen Marmorporträtrelief van ’tHoffs angefertigt. 
(Künstlermedaillen der Stadt Berlin.) Die 
Kunstdeputation der Stadt Berlin hat jetzt einen Beschluß 
gefaßt, der den von der Stadt auszuzeichnendeu Künstlern 
Medaillen verleihen will. Der Beschluß steht im Zusammen 
hang mit den Stadtpreisen, die auf Anregung des Vorstandes 
des Vereines Berliner Künstler seit einigen Jahren verliehen 
werden, und die schon manches schöne Werk für die künftige 
städtische Kunsthalle gesichert haben. Vor einem Jahre nun 
hat der Vorstand des Vereines an die Stadt eine Eingabe ge 
richtet, mit dem Ersuchen, den Inhabern der Ehrenpreise zur 
Erinnerung eine künstlerisch ausgeführte Medaille zu verleihen 
und hiefür ein Preisausschreiben unter allen Berliner Bild 
hauern zu erlassen. Erfreulicherweise ist jetzt hiezu die Zu 
stimmung erfolgt, und das Preisausschreiben soll Entwürfe zu 
diesen Ehrenmedaillen zusammenbringen. 
Philatelie. 
(Eine philatelistische Sehenswürdigkeit.) 
Der Inhaber des Fachliterarischen Bureaus, Herr Gustav 
Brey er in Wien, schreibt uns: »Es dürfte Sie und Ihren 
geschätzten Leserkreis sicherlich interessieren, daß sich der 
zeit in den Mauern Wiens, und zwar im Hause XII. Grünberg 
straße 7, eine Sehenswürdigkeit befindet, die vor einiger Zeit 
aus Georgia in Amerika nach Wien gebracht wurde, jedoch 
ohne das usuelle Tam-Tam ausgestellt erscheint. Es handelt 
sich um eine Arbeit eines Amerikaners, Mister Danhofer, 
der in achtjähriger, mühevoller Arbeit ein wirklich künst 
lerisches Werk geschaffen hat. Diese Sehenswürdigkeit be 
trifft eine aus drei Millionen amerikanischen Briefmarken ver 
schiedener Ausgaben dargestellte Sammlung von Gemälden, 
Wappen, Flaggen. Ornamenten, Wand- und Deckenverkleidun 
gen von wirklich überwältigendem Eindrücke. Es lohnt die 
Mühe, diese unglaublich mühevolle Kleinarbeit zu besichtigen. 
Besonders der Ozeandampfer U. S, A. »Chicas&« ist ein 
wahres Kabinettstück philatelistischer Mosaikarbeit. Er be 
steht aus fast 200.000 amerikanischen Briefmarkenstücken.« 
(Die neuen ägyptischen Briefmarken.) Am 
8. Jänner, dem Jahrestage der Thronbesteigung des Khedive 
A b b a s II. H i 1 nt i, sind zehn neue ägyptische Briefmarken 
zur Ausgabe gelangt. Die Marke zu einem Millionte 
(1 Millieme = 2 Pfennig) ist hellbraun und zeigt eine Nilland 
schaft mit Barken im Vordergründe und Palmen am Fluß 
ufer. Die dunkelgrüne Zwei-Milliämes,-Marke trägt das Bild 
eines altägyptischen Königs und Hieroglyphenschrift, während 
auf dem Wertzeichen zu drei Milliemes das Palais Ras-el-Tin, 
die am Meer in der Nähe von Alexandrien gelegene Sommer 
residenz des derzeitigen Vizekönigs, sichtbar ist. Auf dem 
hellroten Untergründe der Vier-Milliemes-Marken erblickt man 
die Pyramiden von Gizeh und auf dem dunkelroten der 
Marken zu fünf Milliemes den Riesenkopf der Sphinx. Die 
Memnort-Kolosse von Medinet Habu, die den, König 
Amenophis III (1411—1475 v. Chr.) auf dem Throne sitzend 
darstellen, sind auf der dunkelblauen Zehn-Milliemes-Marke 
abgebildet. Sehr schön ist das graue Wertzeichen zu 
20 Milliemes mit dem Eingangstor zum Tempel von Dendera, 
aber als künstlerisch geradezu vollendet muß die Fünfzig- 
Milliemes-Marke bezeichnet werden, die in rötlich-violetter 
Färbung die Zitadelle von Kairo und die Moschee Mohamed 
Ali mit ihren schlanken Minaretten zeigt. 
(Eine neue Briefmarkenauktion in Mün 
chen.) Vom 11. bis 14. Februar gelangt in der Galerie 
Helbing in München eine außerordentlich reichhaltige Brief 
markensammlung auf den Markt, die durch Schönheit des 
Materials und durch die Art der Zusammensetzung das be 
sondere Interesse der Sammler in Anspruch nehmen wird. 
Unter den Marken von Afrika und Australien sind in erster 
Linie die englischen Kolonien hervorzuheben. Es sind unter 
anderen vorhanden: Britisch-Betschuanenland 1 und 5 £ in 
postfrischen Exemplaren, die seltenen Shillingswerte mit Pro- 
tektoratsaufdruck, Britisch-Zentralafrika bis zu 10 £ in post 
frischen Stücken, die 10 T-Marke der 1895er Ausgabe, ferner 
beide 10 =£-Werte der 1897er Ausgabe. Von Britisch-Ostafrika 
sind fast sämtliche Werte der 1890er Ausgabe, die ungezähnt 
Vorkommen, in prachtvollen Doppelstücken vertreten. Auch 
finden sich verschiedene Provisorien der 1891er Ausgabe. Die 
König Eduard-Serie ist bis zu 50 Rupien vertreten. Die Britisch- 
Südafrikanische Gesellschaft ist in gleicher Reichhaltigkeit da. 
Von der Goldküste dürfte die 20 Shilling grün und kartnin das 
begehrteste Stück sein. Besonders schön ist Kap der guten 
Hoffnung vertreten. Den ersten Ausgaben begegnen wir in 
prachtvollen Doppelstücken, darunter die 1 Shilling smaragd 
grün. Ferner sind vorhanden drei Stück Holzschnitte 1 Penny, 
zwei Stück Holzschnitte 4 Pence, sowie ein Fehldruckholz 
schnitt 1 Penny. Als sehr selten auf den Markt kommende 
Stücke sind die Vryburg- und Mafeking-Marken zu erwähnen, 
die zum großen Teil auf ganzem Brief vorhanden sind. Lagos, 
Mauritius, Natal und Nigerküste bringen verschiedene hoch 
wertige Marken, sowie sehr seltene Aufdrucke, darunter die 
seltene 10 Shilling-Marke von der Nigerküste. Sierra Leone 
ist ebenfalls prachtvoll vertreten, dabei zwei Stück Half Penny, 
sowie mehrere Provisorien auf den großformatigen Stempel 
marken. Ferner sind hervorzuheben: Transvaal 5 ü-Werte, 
Lydenburg und Wolmaranstadt-Marken, Uganda-Provisorien, 
Sansibar, seltene Aufdrucke, Zululand 5 ^'-Königin, unge 
braucht und gebraucht, Neu-Seeland 50 ,£-Stempelmarke, 
postalisch gebraucht, Neu-Siidwales 10 Stück Sydney views, 
sowie die überaus seltene 1 £ rot und blau, Stempelmarken 
format, sowie Victoria 1861 6 Pence orange. Westaustralien 
ist ganz besonders schön in der ersten Ausgabe vertreten, 
dabei zwei Stück 2 Pence durchstochen, aucli der Fehldruck 
2 Pence lila 1865 ist in einem Prachtstück vorhanden. Fran 
zösische und portugiesische Kolonien sind auch durch ver 
schiedene Glanzstiicke repräsentiert, so durch seltene Auf 
druckmarken von Nossi-Be, Neu-Kaledouieu, Tahiti, Azoren, 
Madeira und Hawaii mit neun Stück Ziffertypen und Tonga 
mit den seltenen Aufdrucken der 1896er Auflage. Einen 
Katalog für sich umfaßt der Teil Europa einschließlich Alt- 
Deutschland. Von altdeutschen Marken seien folgende erwähnt: 
Ein prachtvolles Briefstück von 20 Stück 18 Kreuzer Bayern 
rot, drei Stück 1 Kreuzer schwarz, sechs Stück 12 Kreuzer lila. 
Bremen ist mit 44 Lots vertreten, dabei die seltene 5 Silber 
groschen gelbgrün gezähnt aui Kreidepapier. Braunschweig, 
Deutsches Reich, Hamburg, Hannover, Helgoland, Schleswig, 
Thum und Taxis bringen hauptsächlich viele der sogenannten 
und jetzt viel begehrten »kleinen Seltenheiten«. Ferner sind 
zu nennen: Lübeck, ein Bogenteil mit zwei Fehldrucken 
2% St. Mecklenburg */« St. durchstochen. Norddeutscher Post 
bezirk. 2 Kr.-Dienstmarke, Oldenburg 1852 'A gr. grün 
Dreierstreifen, Preußen Kuvertausschnitte als Marken ver 
wendet in ganz hervorragender Schönheit, Sachsen 3 Pfg. rot, 
Württemberg zwei Eckstiicke 70 Kreuzer und dergl. mehr. 
Von den übrigen europäischen Ländern ist besonders zu er 
wähnen ein prachtvolles Stück Bulgarien Fehldruck 5 St. rosa. 
Finnland erste Emission 5 Kopeken blau, Frankreich Tete 
beche-Stiicke, sowie der Fehldruck 15 C. braun auf rosa. 
Großbritannien J. R. Official 1 £ braun, sowie wohl die ge 
suchteste aller König Eduard-Marken, die 10 Shilling J. R. 
Official. Von Italien die überaus seltenen Aufdruckmarken, 
Konstantinopeler Ausgabe. Kirchenstaat 50 Bai und 1 Scudo 
echt gebraucht, Neapel Kreuz, Portugal 1853 100 Reis in 
Randstück, Rumänien Fehldruck 5 b. blau in Dreierstreifen, 
Rußlands Levante erste Ausgabe, Sardinien etc. in prachtvollen 
ganzen Briefen. Schweiz Doppelgenf, Basel, Waadt 4 cent
	        
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