Nr. 10
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
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heraus. In Prag wurden im 14. und 15, Jahrhundert in dem
auf gelassenen Kloster am Frantisek, sowie im Karolinum Mün
zen geprägt.
PHILATELIE.
(Neuheiten.) Großbritannien, 3 d und 1 S mit Kon-
trollnummer K 29 und 3 d Strafporto mit ungenauer Zähnung.
— Lettland. 1 Santimo violett mit W. Z. „Swastika“. —
China gibt eine Serie von Gedenkmarken an die Revolution
mit Bildnissen der berühmtesten Staatsmänner und Heerführer
aus. 2, 4 und 10 C Bildnis des Dr. Sun Yat-Sen, 6 und 7 C
Liao Chung Kai, K und 5 C Teng Keng, 8 und 12 Chuh Cheh
Sing, 15 C Soong-Chiao-Feng, 25 C Genera! Hwang Tsin, 1 L,
2 L und 5 L Dr. Sun Yal-Sen. Von Brasilien sind neu
erschienen: 600 Reis rotorange, W, Z. „Casa da Moeda’.
(Philatelistisches Material nach Rußland.) Das tschecho
slowakische Postministerium teilt mit, daß nach Sowjetrußland
nur durch Vermittlung der Association de Philatelie Sovieti-
que, Moscou, Tvers'kaia-Lamskaia 3, philatelistisches Material
gesandt werden darf. Philatelistische Sendungen an Privatper
sonen werden von der Sowjetbehörde be schlag nahmt.
(Marken zu Ehren der Gefallenen im Weltkriege.) Aus
Zagreb wird uns berichtet: Der Verband der südslawischen
Reserveoffiziere gibt in Kürze Jubiläumsmarken zu Ehren der
Gefallenen im Weltkriege zu 50 Para, 1 Dinar und 3 Dinar,
im Gesamtwerte von 4 Millionen Dinar heraus. Aus dem Erlös
soll die Einrichtung der südslawischen Kriegsgräber in Paris
und die Errichtung eines Kriegerdenkmales ermöglicht werden.
Man erhofft eine Einnahme von 3 Millionen Dinar.
VERSCHIEDENES.
(Eine astronomische Uhr.) Man schreibt uns aus Graz:
In der Buchhandlung Cieslar ist zur Zeit eine astronomische
Uhr ausgestellt, die ein Grazer, Ludwig Bartoniczek mit
Namen, vollendet hat und die in ihrer Größe, komplizierten
Konstruktion und Schönheit nicht so schnell übertroffen wer
den wird. Die Uhr ist ungefähr 2.70 Meter breit. 2.40 Meter
hoch, besitzt 540 Räder und Triebe, 88 Zifferblätter und 5 Holz
figuren. Man kann an der Uhr ablesen: den Stand der Sonne,
die Mondesphasen, das Datum (julianisch und gregorianisch),
die goldene Zahl, die Jahreszeit, den Stand der Planeten sowie
der 20 bis heute entdeckten Monde des Mars, Jupiters, Saturns
und Neptuns, Sonnen- und Mondesfinsternisse, den Jahres
regenten, Tageszahlen und Stundenzahlen sowie die Zeiten
von New-Ycrk, Rio de Janeiro, Spanien, Kalkutta, Japan und
Kapland u. v. a. Ein Einsiedler läutet täglich um 5 Ohr früh
und um 8 Uhr abends, zur Zeit des Weihnachtstestes hebt sich
ein Vorhang und ein Krippenbild wird sichtbar. Ein Nacht
wächter bläst von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens zu jeder
Stunde, Der Mechanismus wird durch zwei Gewichte (18 Kilo
gramm) und acht Federn betrieben.
(Das Lessinghaus in Wolfenbüttel,) Das Haus, in dem
L e s s i n g als Bibliothekar an der herzoglichen Bibliothek in
Wolfenbüttel längere Zeit gewohnt, in dessen Garten
saal er den Nathan vollendete und in dem Eva König gestor
ben ist, gehört dem Staat und wurde bislang zu Bürozwecken
benutzt. Durch eine ins Leben gerufene Lessing-Stiftung, für
die der Staat eine Lotterie bewilligt hat, will man das Les
singhaus, das zum Goethe-Lessing-Jahr von den Büros ge
räumt ist, würdig restauriert und mit Lessing-Erinnerungen aus
gestattet ist, für die Zukunft in dem jetzigen Zustand erhalten.
Der Reichsminister des Innern hat jetzt der Lessing-Stiftung
eine einmalige Unterstützung von 10.000 Mark überwiesen und
sich in das Goldene Buch der Lessing-Stiftung mit den Geleit
worten aus dem Nathan eingetragen: „Der Wille und nicht die
Gabe macht den Geber.“ Gleichzeitig hat der preußische Kul
tusminister der Stiftung 20.000 Mark überreicht.
MUSEEN.
(Neuerwerbungen des Kunsthlstorischen Museums in Wien.)
Die Wiener Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum hat
eine Reihe von bedeutenden Neuerwerbungen zu verzeichnen.
Aus der altösierreichischen Schule seien erwähnt zwei Altar
flügel mit der Darstellung der Kirchenväter Augustinus und
Ambrosius von Rueland Frueauf dem Aelteren aus dem
Jahre 1498, und eine Tafel, die Beschneidung Christi darstel
lend, von dem gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts tätigen,
sogenannten Meister vom Mondsee (beide im Kom
partiment 22 ausgestellt); aus der vlämischen Schule des sieb
zehnten Jahrhunderts ein großes Stilleben von toten Tieren
und Obst von Jan Fy t (Saal XII); aus der italienischen Schule
Tizian, Der hl. Hieronymus.
Kunstwerke aus Leningrader Museen und Schlössern, II, Teil.
Versteigerung bei Lepke, 4. und 5. Juni,