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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 6 und 7)

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nicht allzugroßen Gefäßen, die 
beiden erstgenannten gewiß nur 
in den kleinsten Bechern, wie 
sie uns ja in wenigen Exem- 
plaren erhalten sind, genossen. 
Ein schönes, vornehmes Bei- 
spiel derartiger Magöleins ist 
der Becher im Besitze des Gra- 
fen Trapp in Churburg (Abb. 75). 
Er ist aus Loschitzer Steinzeug 
hergestellt, hat unter dem Hals- 
ansatz zehn henkelartige Bügel 
und trägt am Mündungsrand 
eine vergoldete Silberfassung 
mit dem Trinkspruch: „Ist der 
Wein gut so schmeckt er myr 
Abb. 8x. Siegburger Scheuer aus Steinzeug mit aufgelegten dBStCT paS". 
Medaillons, XVJahrbundert (Burg Kreuzenstein) In den früher besprochenen 
Marburger Erwerbungen der Sammlung Graf Wilczek (Abb. 73), im T rop- 
pauer Becher und dem in Abbildung 35 gebrachten kleinen Napf aus Mainz 
glaube ich Vorläufer, beziehungsweise gleichzeitige 
schlichte Ware jener Gefäßgruppe zu erkennen, 
die sich in den von Otto von Falke dem Orte 
Dreihausen zugewiesenen Maskenbechem zu so 
hoher künstlerischer Qualität entwickeln konnte. 
Der Troppauer Becher zeigt bereits den 
gewellten Gefäßfuß, die sogenannte Wellenplatte, 
ein äußerst charakteristisches Merkmal zur Tren- 
nung frühkarolingischer Gefäße von denjenigen 
der spätkarolingischen und nachfolgenden Zeit des 
Mittelalters. Sie fehlt nämlich den ersteren und so 
begegnen wir bei der weiteren Entwicklung der 
rheinischen Steinzeugkeramik bis zur Renaissance 
stets diesem Wellenfuß. Er ist auf dem Stich des 
Meisters Israhel van Meckenem „Die Hochzeit zu 
Cannä" sowohl bei den großen Weinkrügen als 
auch bei dem Trinkgefäß, welches der junge Mann 
im Vordergrunde füllt, deutlich zum Ausdruck ge- 
bracht (Abb. 76). Es sind hier Gefäße aus Stein- 
zeug dargestellt, denn der gewöhnliche Hafnerton 
kannte die Ausbildung des Gefäßfußes zur Wellen- 
platte nicht. Mit dem Trinkgefäß auf dem Stich des 
Meisters identisch, ist die kleine Kanne aus dem 
 
 
Abb. 82. Siegburger Becher mit 
aufgelegten MedaillonmXVJahr- 
Tannenberger Fund (Abb. 28). hundert (Burg Kreuzenstein)
	        
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