Beilage zu Nr. 50 der „Mittheilungen etc."
Fiir die zu Heide. und Gablonz in Böhmen zu errichtenden
izeichenschulen bewilligte das h. Handelsministerium in Würdigung dcs
wirthschaftlichen YVei-thes derselben je 500 ü. Subvention und zwar vor-
läufig auf fTznf Jahre. Ausserdem haben auf Anregung des Herrn Schul-
raths Maresch die Fabrikanten in Haida sich verpliichtet, einen Zeichen-
uud einen Modellirsaal sowie die Wohnung für den Zeichenlchrer zu
stellen, für denselben eine Lebensversicherungspolizze zu nehmen und zu
der Subvention, ebenfalls auf fünf Jahre, 400 H. beizusteuern. Nach
Reichenau bei Gablonz sandte Herr Maresch für die Ferienmonate August
und September einen akademisch gebildeten Maler, welcher den dortigen
Malern Unterricht ertheilte und nicht genug den Fleiss derselben rüh-
men kann.
Ferner fasste der Salzburger Landtag in seiner Sitzung vom 13. Oc-
tober auf Antrag des Schulausschusses den Beschluss, der Stadtgemeinde
Hallein von dem Zeitpunkte an, dass dort eine Holzschnitzschule in's
Leben tritt,' aus Landesmitteln den in keinem Falle zu (überschreitenden
Betrag von 600 H. zum Behufe der ersten Anschaffungen und Einrich-
tungen, und nach Ablauf des ersten Jahres eine Summe von 200 H. für
vier Jahre zu gewähren. Der Landesausschuss habe sich von der rich-
tigen Verwendung dieser Beiträge zu überzeugen und dem Landtage
Bericht zu erstatten.
So gehen also die Wünsche und Hoffnungen, welche wir für die
Quincaillerie-Industrie von Gablonz, die Glasindustrie von Haidn und die
Hslzschnitzerei von Hallein hegten, ihrer Erfüllung entgegen.
Hieran reiht sich angemessen ein Blick auf die Ergebnisse der
Zeichen- und Modellirschule in Steinschönau, welche sich der
intelligenten Leitung desHerrn Dworaöek erfreut. Nach dem Berichte
desselben hatte die Schule 1868169 357 Schüler, und zwar 9 Meister,
50 Gesellen, 137 Lehrlinge, 155 Schulknaben, 6 Wiederhclungsschüler;
davon waren 111 Glasmaler, 60 Glasschneider resp. Glasgraveure, 3 Glas-
vergolder, 6 Glaskugler, 4 Modelleure etc. Gegen 1867168 hatte die
Schülerzahl sich um 44 vermehrt. Mit Fleiss und Leistungen war man
im Allgemeinen sehr zufrieden.
Mit Rücksicht auf die oben besprochenen.Bestrebungen glauben
wir durch vollständige Mittheilung des Lehrplanes der Anstalt zu
Steinschönau unseren Lesern einen Dienst zu erweisen.
I. Abthellung. Schüler der 4. Classe der Pfarrbauptschule in Steinschiinau, erster
Jahrgang, 4'], Stunde wöchentlich, geometrische Formenlehre mit Anwendung einzelner
Figuren zur Bildung von Verzierungen und anderer Gegenstände.
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