/. Die geschieht!. Kat Wickelung u. d. (hdturwerth d. Eisenb.
gewinnen, und überall mit einem .Schlage leuchteten der hohen Öfen
Essen, überall dröhnte der Eisenhammer, und überall regte sich des
Bauens Lust.
Am 21. October 1830 wurde die Pferdebahn Prag-Lana,
am 1. August 1832 jene von Linz nach Budweis; am 5. Mai 1835
die erste Locomotivhahn des Continentes, die Strecke Brüssel-
Mecheln; am T.December 1835 die ersteLocomotivstrecke Deutsch
lands, jene von Nürnberg-Fürth; am 24. April 1837 wurde die
Strecke Leipzig-Alten; am 26. August 1837 die erste Locomotiv-
bahn Frankreichs, die Strecke Paris-St. Gennain eröffnet.
Diesen Streckenausführungen folgten am 23. November 1837
die Eröffnung der Linie Floridsdorf-Wagram; am 4. April 1838 die
Eröffnung der ersten russischen Strecke, jener von St. Petersburg -
Carskoje Selo; am 22. September 1838 die der Strecke Berlin
Potsdam und am l.Decembcr 1838 jene der Strecke Braunschweig-
Wolfenbüttel.
Im September 1839 erfolgte die Eröffnung der ersten holländi
schen Eisenbahn, nämlich der Linie Amsterdam-Harlem; und am
3. October 1839 wurde die erste Locomotivhahn in Italien, die Strecke
Neapel-Portiei dem öffentlichen Verkehre übergeben.
Am Schlüsse des Jahres 1830 waren (nach Gliega) 278 eng
lische Meilen öffentliche Eisenbahnen vorhanden, wovon 2üö* 2 eng
lische Meilen mit Plerden, 67 mit Locomotiven und 5 1 /* englische
Meilen mit Seilmaschinen betrieben wurden.
Rechnet man sämmtliche irn ersten Decennium nach der
Eröffnung der Liverpool-Manchesterbahn (1830) in Betrieb gesetz
ten Bahnlinien zusammen, so erhält man für das Jahr 1840 bereits
eine Betriebslänge (nach Ghega) von 472t* englischen Meilen, von
denen 456 mit Pferdebetrieb 4273 mit Locomotiv- und Seilbetrieb
und eine halbe englische Meile mit atmosphärischem Betrieb ein
gerichtet waren.
§. 2. Fortschritte im Jahrzehnte 1830—1840.
In diesem ersten Jahrzehnte waren aber auch sehr wesentliche
Verbesserungen:
a) im Maschinenbaue,
b) im Oberbaue und
6. Die Entwickelung und Verbreitung der Eisenbahnen.
65
c) im Fahrparke eingetreten und drei den Locomotiven con-
currirende Betriebsprincipien näher erörtert worden.
1. Maschinenbau.
Bezüglich des Maschinenbaues hatte sich in England die
im Jahre 1830 noch übliche Heizfläche von 478 auf 638 Quadrat-
f'uss im Jahre 1840, das Gewicht der Maschine bis zu 15 Tonnen,
die Zahl der Siederohre bis auf 78 und der Badstand von 5 auf
8 Fuss gehoben; die Fahrgeschwindigkeit war beim Personentrans
porte bis auf 30 englische Meilen pro Stunde, die Leistungsfähig
keit im Gütertransporte war bis auf 350 Tonnen angewachsen.
Es ist auch von grossem Interesse zu beobachten, wie diese
Fortschritte im Maschinenbaue gleich im Beginne des Jahrzehntes
auftreten, und dient hierzu die folgende, in französischem Maasse
ausgedrUckte Tabelle:
Benennung
Maschine
„Rocket“
(1829)
Maschine
„Planet“
(1830)
Maschine
„Vesta"
(1831)
Maschine
„Atlas“
(1832)
Zahl der Siederohre, Stück
Gewicht der Locomotive,
Tonnen
Gewicht des Zuges ohne
Maschine und ohne Ten
der, Tonnen
Geschwindigkeit des Zu
ges, Kilometer ....
Leistung der Maschine auf
nahezu söhligen Bahnen.
Kilometer-Tonnen . .
i
25
4.318
9.703
22.21
383.44
94
9.144
77.216
24.94
2251.20
80
8.71
94.230
27.92
3033.1
68
11.58
193.04
15.64
3287.7
Von weit grösserer fortschrittlicher Bedeutung im Gebiete
des Maschinenbaues war jedoch die Emancipation Nordamerikas
vom englischen Maschinenmarkte. Die Engländer, welche an
sehr grosse Krümmungshalbmesser, gelinde Steigungen und lange,
gerade Strecken gewöhnt waren, welche bei der Liverpool-Man
chesterlinie noch Badien von 1500 bis 2000 Meter anwendeten,
während die Franzosen bei der Etienner Linie schon 500 Meter