sind_ doch die! erfreulichsten BeweiseJür den ausgedehntenJRufi der
Anstalt, ihre internationalehochangesehene Stellung._ 1 -1 ,. .1 H: v1
Fast kein, Fachmann, kein kunsyliehender Touristupassirtlnnabruck;
ohne die Glasmalerei zu besuchen, Mund, jeder erstaunt tibernden grossa
artigen Wurf, womit sie angelegt, über die Mustergiltigkeit jhrenEins
richtung. Sie hat keine packenden Schaustücke parat, den-Besucher zu
frappiren, was geradein Arbeitoder fertig, wird in Fragmenten. gezeigt,
denn alles soll so gemacht sein,- als gälte es damit eine-Ausstellung an
beschicken. , _ , _ . . ".1 . V I
v Es wäre zu ermüdend und wenigdankbar, alle die Fenster aufzu-
zählen, welche in diesem Jahre die Tiroler Glasmalerei nach allen Rich-
tungen hin geliefert hat; es dürften im Ganzen gegen zSo sein, von der
einfachsten Bleizeichnung mit Tongläsern angefangen bis zumreichsten
spätgothischen Kathedralfenster mit liguralischen Compositionen, giymn
ganzen Stück heiliger Geschichte, einem Musterbuche von Omamentik
und architektonischen Formen, einem berauschenden Farbenconcerte, wie
es üppiger nicht gedacht werden kann. ' . .
Alle Style waren vertreten, vom byzantinischen biszum iRococo, und
oft genug war das schwer lösbare Problem gestellt, für styllose oder
stylistisch corrumpirte Kirchen passende, aber doch correctere Glas-
malereien zu machen. Unverkennbar bewies die zunehmendeMenge von
Kunstverglasungen für Renaissancebauten, dass man auch dafür den
Ton dem kalten Weiss, die gezeichneten odergemalten Scheiben den
glatten Flächen vorziehe. ..
Vielleicht die schönste Leistung auf diesem Gebiete sind die in die
Stiftskirche von Gries gelieferten Glasmalereien der Lünetten und der
Facadenfenster, die in aller Einfachheit, in so bescheidener aber geschmack-
voller Zeichnung (vom Maler F. Spörr), bei aller Oekonomie der Farbe
und Vorherrschen eines warm grünlichen Localtons ungemein günstig"
wirken. Die Oelgemälde und Fresken Knollefs daselbst sind durch dies
weichgebrochene Licht wie von Lasuren überhaucht, das ganze Interieur
hat Stimmung bekommen.
In allernächster Zeit erhält die Pfarrkirche zu Kaltern die ersten
vier figuralischen Fenster ebenfalls in Renaissance nach Zeichnungen
von Professor Stolz. Die Figuren sind weiss auf Heischgelbem Grunde,
der Rahmen mehr in Töne als pure Farben gelegt, die nur wie Knoten-
punkte sparsam hineingeworfen sind.
Ein heiterer Farbenaccord war durchaus in den Renaissancefenstern
angestrebt; die leichten Töne unter sich oder mit Weiss wechselnd
machten mit den Figurationen der Bleilinien eine ganz noble Wirkung.
Unter den Arbeiten für Private verdienen die Oberlichten des Haupt-
entree's des Treppenhauses und der Nebentreppen für das Palais des
Ritter v. Schrnitt in Böhmisch-Aicha, nach Entwürfen Avanzds, besondere
Erwähnung; an sie reihen sich noch zwei Glasgemälde für das Spiel-