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einem Salon Platz fände, wo jene Theekannen in Verwendung wären;
selbst in einem Garten würden aber die vielen Spitzen und Ranken des-
selben eine Annäherung für die Kleider gefährlich machen.
Von Eisen zu Stein ist der Sprung nicht gar zu gewaltig, im Ganzen
ist jedoch auf der Ausstellung mehr der Stein als solcher, als viele kunst-
gerechte Behandlung desselben zu bemerken. Die geschickten Tiroler
Steinmetzen haben sich der Ausstellung aus unbekannten Gründen zu-
meist fern gehalten. Der in neuester Zeit so gepriesene, von Fachmän-
nern dem Parischen an die Seite gesetzte La aser Marmor präsentirt sich
in der That prächtig in einem Relief von Steinhäuser. Prof. Fuss
von der lnnsbrucker Zeichen- und Modellirschule hat eine sehr fein aus-
gearbeitete und auch sehr schön gezeichnete Füllung ausgestellt, wahrhaft
ein Muster für seine Schüler. Zwei reizende zarte Frauenkörper ragen
aus Blattwerk hervor; die eine das Haupt traumbeschwert neigend ist als
Abend, die andere mit einem Spiegel in der Hand als Morgen gedacht.
Der gleichfalls sehr gelobte Marmor von Taufe rs ist leider gar nicht ver-
treten und es ist überhaupt fraglich, ob sich Herr Mutschlechner aus
Innsbruck, dem die dortigen Brüche gehören, zu neuen Opfern an Geld
verstehen wird, nachdem ihm vor Kurzem das Elementarereigniss im
Ahrnthale seine Marmorsäge vollständig vernichtet hat. Dafür begegnen
wir in dieser Abtheilung zum ersten Male Wälschtirolern und es ist
bei den heutigen politischen Verhältnissen doppelt erfreulich, dass sich
jene bei dem Feste ihrer deutschen Landesbrüder so zahlreich mit Ein-
sendungen eingefunden haben. Da sind also die Herren Cesare Scotoni
und Ranzi 81 Co mp. zu nennen. Beide im Trentino ansässig, haben
sie eine grosse Sammlung südtiroler buntfarbiger Marmorarten, überdies
ersterer eine grosse Vase, letzterer ein Tischchen ausgestellt. Nun wider-
strebt es uns aber fast, auch bezüglich dieser beiden Objecte schon Ge-
sagtes wiederholen zu müssen. Die Technik zeigt all' die überraschende
Virtuosität, die wir bei Werken der neueren italienischen Plastik zu sehen
gewohnt sind, die Vögel und Eichkätzchen, die sich in den Blumen-
gewinden an der Vase herumtummeln, sind mit einem Naturalismus aus-
geführt, der bis zu den äussersten Grenzen des Erlaubten geht. Aber die
sonst zur Anwendung gebrachten Ornamentmotive bekunden schon wieder
die vollständige Unkenntniss der Sprache, welche die antiken Zierglieder
reden. Am Fusse der Vase wachsen die Akanthusblätter nach abwärts,
und an dem Tischchen sind Perlen- oder Kugelschnüre so ganz rund
ausgearbeitet, dass man deren Herabfallen fürchtet. Was sonst noch von
Steinwaare vorhanden ist von Gelmo, Zefferini Piccinini, Zanotta
reicht kaum in das Gebiet der Kunstindustrie, nur Giuliani's fleissige
und hübsche Arbeiten machen noch eine kleine Ausnahme.
Ueber einige andere Gruppen der Ausstellung können wir schnell
hinwegeilen, da sie ziemlich unbedeutend vertreten sind. Auf dem Gebiete
der Keramik z. B. begegnen uns blos zwei Firmen: Die Oefen der Thon-