(Pariser Weltausstellung.) Aus dem in der "Wiener Zeitungu
vom 6., 7. und 8. Februar 1879 veröffentlichten olliciellen Berichte über
die Prämiirung der österreichischen Theilnehmer an der Pariser Weltaus-
stellung 1878 heben wir folgende Daten hervor:
Classe 8. (Organisation, Methoden und Material des höheren Unter-
richtes.) Grand prix (Ehrendiplotn): K. k. Oesterr. Museum für Kunst
und Industrie.
Classe 18. (Tapezier- und Decorateur-Arbeiten.) Goldene Medaille
(Diplom): K. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie, Kunstgewerbe-
schule und chemischvtechnische Versuchsanstalt in Verbindung mit den
kunstgewerblichen Fachschulen des k. k. Handelsministeriums. - Goldene
Medaille (Diplom) für Mitarbeiter: Regierungsrath Prof. Josef Stor ck;
- Silberne Medaille (Diplom) für Mitarbeiter: die Professoren: Oscar
Beyer, Herrnenegild Donadini, Alois Hauser, Hermann Herdtle,
Otto König, Ferd. Laufberger, Michael Rieser, Friedrich Sturm;
Regierungsrath Franz Kosch und Assistent Dr. Friedrich Linke, die Do-
centen: Hans Macht und Stefan Schwartz; Assistent AugustKühne;
k. k. Hof-Metallwaarenfabrikant Karl Haas.
Classe 25. (Kunstbronzen, verschiedene Kunstgüsse und getriebene
Metallarbeiten.) Silberne Medaille: Stefan S ch w a rt z; Goldene Medaille
(Diplom) für M i t a r b e i t e r: Regierungsrath Professor Josef S t o r c k. -
Silberne Medaille (Diplom) für M i tarb eite r: Stefan S ch w a r tz.
Classe 36. (Spitzen , Tüll, Stickereien und Posamentirarbeiten.)
Silberne Medaille (Diplom) für M i t a r b e i t e r: Regierungsrath Professor
Josef S torck, Prof. Friedrich Stu rm, Docent Leopold T h ey e r.
Zufolge einer ofliciellen Mittheilung hat das französische Handels-
ministerium auf Grund der Verhandlungen des Präsidentenrathes die Be-
stimmung getroffen, dass die Jurypreise, welche a n ö ffe n t l i c h e In -
stitute, an Corporationen und für Collectiv-Auss tellungen
zuerkannt worden sind, immer nur in D i p I o m fo rm ausgefolgt werden.
Jedes solche Diplom wird einen Abdruck jener Medaille enthalten, deren
Aequivalent es bildet.
Dagegen erhalten nach den neuesten Beschlüssen alle M i t a r b e i t e r ,
selbst die Functionäre der in Diplomform prärniirten öffentlichen Institute,
Corporativ- oder Collectiv-Ausstellungen, n e b s t d e n D i p 1 o m e n a u c h
effective Medaillen.
(Geschenk 811 das Museum.) Se. Excell. Graf Edmund Zichy,
Curator des Museums, hat letzterem eine vom Medailleur Scharff moa
dellirte und von Stef. Schwartz ciselirte Gussmedaille mit seinem Bild-
nisse zum Geschenke gemacht.
(Neue Ausstellungen im Museum.) Der Saal VI, welcher seit dem Ende der
Weihnachts-Ausstellung geschlossen war, ist seit Sonntag den 2. Februar für den Besuch
des Publicums wieder geöffnet und seiner alten Bestimmung, der wechselnden Ausstellung
moderner Kunstindusirie, zurückgegeben. Gegenwärtig ist der grosste Theil desselben
von einer Ausstellung der österreichischen Bronzeindustrie-Gesellschaft eingenommen, und
zwar vorzugsweise von Gegenständen, die auf der Pariser Ausstellung waren. An dieser
Ausstellung sind die Herren Bergmann, Frank, Hanusch, I-lollenbach, Jaeger 8: Thiel,
Lux, Sonntag, Waschmann und die Productivgenossenschaft der Bronzearbeiter betheiligt.
Ausserdem befinden sich in diesem Sanle eine Anzahl von Prachteinbanden und Album-
decken von Leop. Groner, die ebenfalls in Paris ausgestellt waren. Unter den übrigen
Ausstellern nennen wir die Herren Schreiber ßtNelfen, H. Ullrich, S. Reich (Glas), Kolbl
(Lederarbeiten), Modern (Stickereien), Schlossko (Gold- und Silberarbeiten) etc. Endlich
ist von Seite des Museums selbst der grosste Theil aller jener Kunstindustrie-Objecte zua
sammen ausgestellt, welche dasselbe in Paris auf der Ausstellung durch Kauf oder Ge-