II. Abüioilung.
Metalltaohniken.
Nr. 1. Beispiele von Schmelzpatinirung und Decorirung auf
Gusseisen und Eisenblech.
(Eingerichtet im Atelier für Metalldecoration von "H. Heim zur Pati-
nirung und Decorirung der Dr. Meidingei-"sclmn Patent-Fülköfen.)
Nr. 2. Beispiele von Schmelzpatinirung und Decorirung auf Bronze,
Messing und galvanischen! Kupfer.
(In theilweiser Verwendung bei den Herren A. l-Ianusch, C. Lux,
Pollak 8c Joppich und Ciseleur Nowak.)
Nr. 3. Beispiele von Erzeugung von Purrpuvrino auf Bronze und gal-
vanischem Kupfer.
Nr. 4. Neue Emailtechnik auf Eisenblech.
(Zur fabriksmäßigen Verwerthung in Aussicht genommen von Herrn
J. W. Haardt oder H. Heim.)
Sämrntliche Metalltechniken erfunden von F. Kosch.
Vorlesungen In lauen.
Am 9. December v. J. hielt Custos Dr. Wickhoff einen Vortrag über Fra Barto-
lommeo della Porta. Es war nicht nur ein Künstler der gldnzendsten Zeit der Renaissance
zu schildern, sondern auch ein Mann, der sich aus der Bedrängnis: dieser Zeit geßüclttet
hatte, der Mönch geworden war. Der Vortragende begann mit der Erstellung desMOnchs-
wesens in altchristlicher Zeit, ging auf die Veraußerlichung, welche die Durchführung
der Benedictinerregel überall zur Folge hatte, über, und zeigte wie in dem Bettler- und
Predigerorden der echte Geist der Weltuberwindung wieder aufgelebt war. Die geistigen
Machte des Mittelalters mussten neuen ldeen Raum geben, die Renaissance der Wissen-
schaften und Künste. welche besonders in ihrer Bedeutung für Florenz naher betraehtet
wurde, erhellte die Welt, aber irn allgemeinen Wirbel n-ieb auch ungehindert auf, was
sonst verborgen am Grunde faulte. Da erhob sich aus dem Prediger-erden eine Mahn-
stimtne zur Einkehr, die Stimme des Hieronymus Savonarola. Der Vortragende schilderte
das Wirken, die Erfolge, die Anhanger des Priors von S. Marco, hob die Künstler hervor,
die sich unter letzteren befanden, vor Allen einen Jüngling Baccio di Paolo del Faltorino,
den späteren Frn Bartolornmeo. Jugend, Erziehung, Lehrzeiübei Cosimo Roselli werden
vorgeführt, vor Allem aber die Freundschaft betont, die ihn bis zu seinem Tode mit
seinem Lehrgenossen Mariotto Albertinelli verband. Die künstlerische Erziehung durch
die monumentalen Aufgaben, in der Werkstatt des Cosirno, durch das Autäreten Lic-
nardds, durch das Studium der Treeentisten, sowie die sittliche durch schwere Schick-
salsschläge, den Tod der Eltern, die unglückliche Krankheit des Bruders, endlich durch den
Martertod des geliebten Propheten werden geschildert. Der Künstler wusste sich durch ein
großartiges Werk zu lautern, durch ndas jüngste Gericht-t, jetzt in S, Maria "Nuova; der
Gegensatz, den dieses Werk egen das Quatrocento bildet, wurde geschildert und gezeigt.
wie es die Wurzel war fm- dsie Schopfungen der Hochrenaissanse. Bacdo della Porta, der
mit diesem Werke Vorgan er und Zeitgenossen übertrafen hatte, und rnit einem Male
an der Spitze der fiorentinrschen Maler stand, zauderte nun nicht langer, eine Welt zu
verlassen, in welcher nach dem Tode seines verehrten Meisters kein Platz mehr für ihn
war, und den Ort aufzusuchen, wo er sich in Erinnerung an ihn mit Gleichgesinnten er-
gehen konnte. Am 26. Juli täootrat er in den-Dominiqinerorden. Mariottda Schmerz,
eine Schilderung des Marcusklosters, das jetzt Fra Bartolommeds Wohnung war, Barto-
lommetfs Rückkehr-Jux Malerei, welche er aufgegeben hatte , wurden noch einer Schil-
derung jener Wnket-vorgllijwahickt, die jetzt in ununterbrochener Folge, theils von