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felds in Cöln, H. Cremiere in Paris, F. W. Geldmacher in Frank-
furt a. M., C. Haack in Wien, C. H. Jacobi in Neuendorf bei Coblenz,
Louise Koch in Wien, J. Leipolt in Lissabon, J. Löwy in Wien, C.
Revals in Gollega, Römmler 8c Jonas in Dresden, Strumper 81 Cornp.
in Hamburg. - Das sogenannte Kohleverfahren oder der Pigment-
dru ck ist nur in bescheidener Weise durch zwei Aussteller, nämlich
Geldmacher und Relvas, vertreten; das Einstaubverfahren nur
durch die Emailbilder des ersteren. Wir müssen sehr bedauern, dass die
ausländischem} den Pigmentdruck im grossen Maßstabe pHegenden Firmen,
wie z. B. Braun in Dornach, Mäes in Antwerpen u. a. m., fern blieben.
Das Auftreten derselben hätte vielleicht manchen unserer heimatlichen Pho-
tographen angeregt, diesem Fache eine grössere Aufmerksamkeit zuzuwen-
den und die Abneigung vor ferneren Versuchen zu überwinden , welche
durch mehrseitig beobachtete Uebelstände, besonders das Abschälen der
übertragenen Kohlebilder, hervorgerufen wurde. Es ist Thatsache, dass
bereits im Auslande dem Pigmentdrucke die volle Aufmerksamkeit hervor-
ragender Landschafts-, Porträts- und Repr0ductions-Photographen zuge-
wendet wird, indem die Vervielfältigung rascher als beim Silberdruck er-
folgen kann und auch die Manipulationen Garantien gegen die Einwirkung
von dem Bilde nachtheiliger Chemikalien bieten.
Ungleich stärker ist die Vertretung der Druckmethoden mit fetter
Farbe. ln erster Linie erwähnen wir die Heliogravure, durch H. Cre-
miere, C. Haack, J. Leipolt vertreten, welchen wohl nach den bisher
vernommenen Details über die noch geheim gehaltene Methode die Firma
A u bel 81 Kaiser mit ihrem sogenannten Aubeld rucke anzureihen sein
dürfte. H. Cremiere bringt einige ältere Porträts mit Hilfe des nunmehr
wegen der langen Exposition und anderen Unzukömmlichkeiten beinahe
vollkommen verlassenen Asphaltverfahrens, Haack legt uns eine auf helio-
graphischem Wege hergestellte Kupferplatte und eine Collection von Ab-
drücken solcher Platten vor, Leipolt's Heliogravuren sind Proben der
Versuche, welche dieser wackere Oesterreicher in fernen Landen zur Ehren-
rettung des verstorbenen Landsmannes und Collegen Paul Pretsch über
die bereits vor dem Jahre 1854 angewandte Methode anstellte. Die Grund-
lage der Leistungen beider letztgenannten Aussteller ist die Chromgelatine,
welche entweder durch Aufquellen der nicht vom Lichte veränderten Theile
oder durch Lösen derselben in heissem Wasser ein Relief liefert, von wel-
chem auf galvanischem Wege Druckplatten hergestellt werden. Wir müssen
hier das Fernbleiben eines Baldus, eines Amand Durand, eines Rous-
selon (Firma Goupil ä C0mp.), eines Scamani bedauern, wodurch
eine Lücke entstand, welche die Leitung des k. k. Museums durch Aus-
stellung einiger Blätter aus ihren reichen Sammlungen theilweise auszu-
füllen die Freundlichkeit hatte. - Die Firma Aubel 8m Kaiser brachte
eine reiche Collection von angeblich aus Originalplatten gedruckten Co-
pien diverser Stiche, sowie die mit Hilfe des Umdruckes auf Stein erhal-