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Inhaltsverzeichnis: Jahrgang 3 (1911) (2)

Seite 24 
internationale Sammler-Zeitung. 
Flummer 2 
schrieben ist und über den „great success" eines Bazarst 
berichtet, der 42.000 ITlark abgeroarfen hat. 
Freiherr o. Stein ist mit einer hochpolitischen Korre 
spondenz non 42 Briefen oertreten. Sehr lustig ist ein 
non Bismarck eigenhändig geschriebenes Protokoll, auf 
genommen bei einer Sitzung, die im Cafe national in Berlin 
stattfand. Cs lautet: „Verhandelt Berlin, 24. februar 1844. 
Im Cafe national sind anroesend: Ferdinand Katharina 
o. Otterstaedt, Wilhelm o. Schenk, Karl Schneider, ITlilitair, 
Ceopold FFleyer, Otto u. Bismarck, Adolf o. Schliefen, Oskar 
und Harry non Arnim, alle mehr oder weniger majorenn 
und dispositionsfähig bekannt. Kam 
parenten erklären sich jeder einzeln, 
aber nicht solidarisch, roohlbedächtig 
dahin zu oerpflichten, daß derjenige 
non ihnen, der zuerst in den Stand 
der Che treten roird, ein seinen 
und der anderen sieben Komparenten 
Verhältnissen angemessenes Diner 
innerhalb der ersten nier Wochen 
nach seiner priesterlichen Trauung 
zu geben und dazu die übrigen oor- 
benannten Kontrahenten einladen 
wird. SämtlicheJ.Kontrahenten ner- 
zichten ausdrücklich auf die Cinrede, 
berauscht gewesen zu sein. 
ln der großen Anzahl franzö 
sischer Herrscher ist der Brief 
franz I. besonders.bemerkenswert, 
den fig. 9 zeigt. 
ln einem anderen Autograph fällt die selten klare 
Handschrift der unglücklichen Königin Filarie Antoinette 
auf. Cine ausführliche Quittung der Dubarry über die 
Bedürfnisse ihres Haushaltes gewährt einen Cinblick in die 
Ansprüche, die non der berüchtigten JTlaitresse fudroigs XV. 
an den alternden und willensschwachen König gestellt wurden. 
Von den russischen Zaren begegnen wir Katharina II., 
Paul, Alexander und Aikolaus I., das Faksimile (fig. io) ist 
die Unterschrift des Großfürsten Peter, späteren Zaren 
Peters III. 
Welt der ITlusik und des Theaters Beethonen, Gluck, Haydn, 
Schubert, Schumann und oiele andere, zum Teil mit eigen 
händigen Kompositionen, unter denen ein £ied Schuberts 
durch die nielfachen Korrekturen im Text ein Bild non der 
Schaffensweise des ITleisters bietet 
Als geradezu einzigartig aber müssen die Skizzen 
zum dritten Akt des Pohengrin bezeichnet werden, die 
sich hier in der Originalniederschrift Richard Wagners 
oorfinden und die nicht mit Unrecht im Katalog als eine 
„Kostbarkeit ersten Ranges“ bezeichnet sind. 
Die Reihe der Dichter und Schriftsteller beginnt mit 
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Fig. 9. eigenhändiger Brief Franz f., Königs ojii Frankreich. 
den machtuallen Crscheinungen des Reformationszeitalters 
und der folgenden Jahrhunderte, unter denen kein klang- 
ooller Flame fehlt. Zu den kostbarsten Schriftstücken dieser 
Fig. 11. 
Fig. 10. 
Großen Seltenheitswert hat das Autograph (fig. II). 
Cs ist die Unterschrift Johann Reinhold non Patkuls, des 
lialändischen Staatsmannes, der unter Karl XII. qualooll 
hingerichtet wurde. 
In nahezu lückenloser Reihe ziehen die fürsten, feld- 
herren und Staatsmänner oom Dreißigjährigen Krieg an 
uns oorüber. Von Crnst uon JTlansfeld finden wir da 
u. o. a. einen Brief an Cudmig Camerarius. Die deutliche 
Unterschrift verbildlicht fig. 12. 
Unter den bildenden und darstellenden Künstlern finden 
wir Canooa, Cornelius, der sich bitter über Thorwaldsen 
beklagt, Raphael ITtengs, Saluator Rosa, Schnorr non 
Carolsfeld mit einer höchst interessanten Schilderung non 
Balzac, den er in Paris kennen gelernt hatte; in der 
Abteilung gehört der zwei folioseiten umfassende, eigen 
händige Brief des geistlichen Ciederdichters Paul Gerhardt, 
Den lllännern der Reformation schließen sich die Vertreter 
der klassischen Periode unserer Dichtung an, oor allem 
Goethe mit einem eigenhändigen Briefe und einem eigen 
händigen Gedicht und Schiller mit oerschiedenen Briefen; 
es folgen Herder, Klopstock, Wieland, Kant, fichte, 
Schopenhauer — in den Korrespondenzen ihrer her-
	        
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