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Internationale Sa m mler-Zeitung.
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den Sammlers und ist derzeit Ausstellungsobjekt der »Partridge«-
Bildergalerie in der »Fifth Avenue« zu Newyork. Der Entdecker
des Gemäldes ist der in amerikanischen Kunstkreisen bekannte
Experte und Leiter der genannten Bildergalerie Mr. Alexander
E. Otto. Vor wenigen Wochen, zur Zeit der Ausstellung der
Jadeit-Sammlung des Prinzen T u a n g in der Patridge-Galerie,
ersuchte der Eigentümer des alten Gemäldes Direktor Otto,
seine Sammlung peruvianischer Antiquitäten zu besichtigen. Di
rektor Otto glaubte nun in einem Oelbilde, das in einer finsteren
Ecke hing, einen wertvollen alten Meister zu erkennen, eine
Mutmaßung, die sich als zutreffend erwies. Es waren nur mehr
die Konturen des dargestellten Jesukindes, der heiligen Jungfrau
und Johannes des Täufers als Kindes sichtbar. Das Bild wurde
im Jahre 1875 von dem jetzigen Eigentümer, der es bei einer
peruvianischen Familie sah, gekauft, und damals wurde ihm ge
sagt, daß das Bild aus Spanien herübergebracht worden war,
in den, wie die Familie betonte, »goldenen Tagen von Peru«.
Heraldik.
(Bürgerliche Wappenbriefe.) Im Königreich
Sachsen ist die alte, fast in Vergessenheit geratene Sitte wieder
aufgelebt, bürgerlichen Personen königliche Wappenbriefe zu
erteilen, und zwar hat der König von Sachsen das Ministerium
des Innern ermächtigt, ihm alljährlich eine Reihe von um das
Land verdienter Personen sächsischer Laude zur Verleihung
von bürgerlichen Wappenbriefen in Vorschlag zu bringen. Die
Verleihung erfolgt durch Ausstellung königlicher Wappenbriefe,
mit deren Ausfertigung die von dem königlichen Ministerium
des Innern ins Le"ben gerufene sächsische Stiftung für Fa-
milienforschung beauftragt ist. Hiebei sollen in erster Linie
solche Familien bedacht werden, die sich durch Pflege lang
jährigen Besitzes oder durch ihre öffentliche oder private
Wirksamkeit allgemeine Achtung und Ansehen erworben und
die sich um das öffentliche Wohl verdient gemacht haben.
Auch soll das Recht der Wappenführung auf die Nachkommen
der damit Ausgezeichneten übergehen. Bei der heraldischen
Gestaltung des zu verleihenden Wappens wird auf die Er
haltung bereits geführter Wappenbilder und auf besondere
Wünsche der Familien gebührende Rücksicht genommen. Für
Verleihungen kommen nur sächsische Staatsangehörige in
Frage.
Numismatik.
(Medaille auf die Geburt des jüngsten öster
reichischen Erzherzogs.) Die Geburt des ersten Sohnes
Fig. 6. Avers.
des Erzherzogs Karl Frau z Jose i und der Erzherzogin Zita,
des Erzherzogs Franz Josef Otto, hat ein kleines plastisches
Kunstwerk gezeitigt, dessen Autor der unseren I,esern bekannte
Wiener Medailleur Rudolf Weinberger ist. Der Avers (Fig. 6)
zeigt das erzherzogliche Elternpaar, unter deren Porträts die
österr. Kaiserkrone angebracht ist. Die Umschrift lautet: ERZ
HERZOGIN ZITA, ERZHERZOG KARL F. J. Auf dem Revers
(Fig. 7) sehen wir den Doppeladler, zwischen dessen Fittichen ein
Kind mit den Insignien der einstigen Herrscherwürde, Reichsapfel
Fig. 7. Revers.
und Schwert, sitzt. Die Fänge des Adlers umklammern das
Doppelwappen der Habsburger und Bourbons. Unterhalb des
Wappens schimmern die Türme der Villa Wartbolz hervor, wo
der Prinz die Welt des Lichtes erblickte. Die Legende besagt:
»IN MEMORIAM FELICISSIMI DILI, QUO IN VILLA WART
HOLZ PROPE REICHENAU SITA NATUS EST ARCHIDUX
FRANCISCVS JOSEPH. DIE 20. NOV. 1912.« Auf beiden Seiten
der Medaille ist der Name des Künstlers eingeprägt,
(Eine Gedenkmünze auf den Tod des P r i n z-
regenten Luitpold.) Zur Erinnerung an das Ableben des
Prinzregenten Luitpold von Baye r n ist soeben in der riihni-
lichst bekannten Münzprägeanstalt L. Chr. Lauer in Nürnberg
ein Todestaler (900: 1000 Silber) erschienen. Auf dem Avers sehen
wir das Porträt des Prinzregenten in meisterhafter, stark plasti
scher Prägung mit der Umschrift: »Luitpold, Prinzregent von
Bayern«; auf dem Revers erscheint ein Sarkophag mit dem Datum
des Todestages und der Umschrift: »In Treue fest.«
Philatelie.
(Deutsche J u b i 1 ä u m s b r i e f m a r k e n.) Nun
wird amtlich bestätigt, was wir schon vor Jahresfrist melden
konnten. Anläßlich des Regierungsjubiläuins des Kaisers W i 1-
h e 1 m werden von der deutschen Reichspostverwaltung im
Frühjahr Jubiläumsbriefmarken ausgegeben werden. An Stelle
der Abbildung de; Germania wird die Marke das Kopfbild des
Kaisers in mehrfarbigem Druck zeigen. Die Entwürfe werden
demnächst dem Kaiser zur Genehmigung vorgeiegt werden.
Es heißt, daß die Marken nur in beschränkter Zahl emittiert
werden sollen.
Verschiedenes.
(Eine W i e 1 a n d - A u s s t e 11 u n g in Weimar.)
Man schreibt uns aus Weimar: Zur Feier des 100. Todes
tages von Chr. M. Wieland hat das Goethe- und Schiller-Archiv
eine Ausstellung von Handschriften des Dichters und von
solchen, die auf ihn Bezug haben, veranstaltet. Neben Briefen
Wielands (an Goethe, Schiller, Karl August, Sophie v. Laroche
u. a.), darunter auch sein Brief an Fritz Jakobi vom 10. No
vember 1775, in welchem der Briefschreiber seinen Eindruck
über das erste Zusammensein mit dem soeben in Weimar ein
getroffenen Goethe schildert, liegen Briefe an ihn von Goethe,